Schmelzwerk-Bau beginnt früher ThyssenKrupp macht Tempo
24.11.2010, 18:21 UhrThyssenKrupp forciert den Ausbau seines Edelstahlwerks im US-Bundesstaat Alabama. Der Konzern zieht den Bau für das dortige Schmelzwerk vor.
Der deutsche Stahlkonzern ThyssenKrupp drückt beim Ausbau seines neuen Edelstahlwerks in den USA aufs Tempo. Der Baubeginn für das Schmelzwerk werde vorgezogen, verlautete aus Aufsichtsratskreisen. Dadurch könne die Produktion 2013 und damit ein Jahr früher als zuletzt geplant beginnen.
Das Kontrollgremium solle am Freitag ein Gesamtbudget beschließen, mit dem neben anderen Projekten auch dieses Vorhaben umgesetzt werden könne. Am 2. Dezember solle dann die Detailplanung gebilligt werden.
ThyssenKrupp hatte in der Wirtschaftskrise den Baubeginn für den Ofen verschoben. Ursprünglich hätte dieser bereits Ende dieses Jahres in Betrieb gehen sollen. Andere Teile des Werkes im US-Bundesstaat Alabama laufen dagegen bereits seit Ende September. Die Vormaterialien kommen bislang vor allem aus Europa, auch aus Deutschland. Dank des neuen Zeitplans will ThyssenKrupp auch die Transportkosten senken.
Wachsender Druck auf Konkurrenz
"Wenn sie den US-Markt bedienen wollen, brauchen sie schnelle Durchlaufzeiten", hieß es aus Unternehmenskreisen. ThyssenKrupp könne auf diese Weise auch besser gegenüber seinem Hauptkonkurrenten North American Stainless (NAS) auftreten. NAS ist eine Tochter des spanischen Acerinox-Konzerns, dem Weltmarktführer in der Edelstahlbranche. Für das gesamte Edelstahlwerk hat der Konzern Kosten von 1,4 Milliarden Dollar veranschlagt.
Die Edelstahlsparte von ThyssenKrupp wird derzeit neu aufgestellt. Der Konzern will 250 Millionen Euro in das Geschäft investieren. ThyssenKrupp plant unter anderem die Verlagerung der Ferritfertigung von Düsseldorf-Benrath nach Krefeld, was bei den rund 550 Düsseldorfer Beschäftigten auf Widerstand stößt. Der Gesamtbetriebsrat von ThyssenKrupp Nirosta hat nach eigenen Angaben mit dem Management Verhandlungen begonnen, um die Arbeitsplätze an den deutschen Edelstahlstandorten zu sichern.
Quelle: ntv.de, rts