Wirtschaft

Führungsstruktur wird gestrafft ThyssenKrupp zieht Lehren

Heinrich Hiesinger bekommt noch mehr Macht.

Heinrich Hiesinger bekommt noch mehr Macht.

(Foto: dpa)

ThyssenKrupp will nach dem Manager-Rauswurf die Führung reformieren. Nach einem Medienbericht soll Konzernchef Hiesinger künftig stärker in die Führung des in die Krise geratenen Konzerns eingreifen. Die Entscheidung über die Neuorganisation liegt beim Aufsichtsrat.

Nach dem angekündigten Rauswurf von drei Vorständen will ThyssenKrupp nach einem Medienbericht die Führung des angeschlagenen Konzerns straffen. Es sei vorgesehen, die Ressorts des Stahl- und des Technologievorstands zu streichen, berichtete die "Rheinische Post" unter Berufung auf Kreise des Konzerns und des Aufsichtsrats.

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Künftig sollen die Geschäftsbereiche direkt an Konzernchef Heinrich Hiesinger berichten, hieß es. Mit der strafferen Führung wolle der Dax-Konzern die Krise meistern. Die neue Vorstandsstruktur solle der Aufsichtsrat am Montag beschließen. ThyssenKrupp gab keine Stellungnahme zu dem Bericht ab.

Für den Rausschmiss der drei Vorstände muss der hoch verschuldete ThyssenKrupp-Konzern unterdessen nach einem weiteren Medienbericht tief in die Tasche greifen. Technik-Vorstand Olaf Berlien, Compliance-Vorstand Jürgen Claassen und Stahlchef Edwin Eichler sollen nach Informationen des "Handelsblatts" zusammen zwischen elf und zwölf Millionen Euro Abfindung kassieren. Alle drei betroffenen Manager sollen den Konzern nach einer Empfehlung des Personalausschusses des Aufsichtsrats bereits zum Jahresende verlassen.

Angesichts von drohenden Milliardenverlusten beim Stahlgeschäft in Übersee und Berichten über unsaubere Geschäftspraktiken wächst nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" auch der Druck auf ThyssenKrupp-Aufsichtsratschef Gerhard Cromme. Einige Aufsichtsräte der Kapitalseite wollten Cromme dazu bewegen, sich vom Amt des obersten Konzernkontrolleurs zurückzuziehen, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Aufsichtsratskreise. Damit solle Platz gemacht werden für jemanden, der nicht mit der Vergangenheit des Konzerns belastet sei, hieß es.

Quelle: ntv.de, dpa

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