Fernwirkung der Schuldenkrise Tokio und Seoul stecken zurück
12.12.2011, 07:47 Uhr
Weit unter 50 Punkten: das Verbrauchervertrauen in Japan.
(Foto: REUTERS)
Die anhaltenden Unsicherheiten im Zusammenhang mit der europäischen Schuldenkrise schlagen sich mehr und mehr auch in den Perspektiven asiatischer Wirtschaftsschwergewichte nieder. In Japan kühlt das Konsumklima weiter ab. Südkorea muss seine Wachstumsprognose nach unten korrigieren.
Das Vertrauen der Japaner in die Wirtschaftskraft ihres Landes ist weiter gesunken: Die europäische Schuldenkrise ließ Statistiker zufolge zusammen mit den weltweiten Konjunktursorgen das Vertrauen der Verbraucher in die Wirtschaftsentwicklung abkühlen.

Erdbebensicheres Server-Zentrum im südkoreanischen Gimhae: Hierhin lagern japanische Unternehmen ihre Daten aus.
(Foto: dpa)
Der Index zum japanischen Konsumklima verringerte sich im November auf einen Stand von 38,1 nach 38,6 im Oktober, wie die Regierung in Tokio mitteilte. Ein Wert unter 50 Punkten zeigt eine negative Stimmung der Verbraucher an, ein Stand von über 50 Punkten eine positive.
Nicht nur die Lage, auch der Ausblick hat sich im November weiter verschlechtert: Japan geht auf Basis der aktuellen Daten nun nicht mehr von einer leichten Verbesserung der Stimmung aus.
Die Auswirkungen der Schuldenkrise in Europa sorgen im gesamten asiatischen Wirtschaftsraum zu unsicheren Perspektiven im Hinblick auf Wirtschaftsentwicklung und weltweiten Konjunkturrisiken. Auch außerhalb Japans stellen sich Beobachter auf veränderte Rahmenbedingungen ein.
In Anbetracht der Unsicherheiten hat nun zum Beispiel Südkorea seine Wachstumsprognose fürs kommende Jahr gesenkt. Seoul rechnet nun nur noch mit einem Plus der Wirtschaftsleistung von 3,7 Prozent, teilte das Finanzministerium mit. Bisher war in der Regierungsprognose für 2012 noch mit 4,5 Prozent gerechnet worden.
Auch für das laufende Jahr kappte Südkorea das BIP und stellt nun nur noch 3,8 Prozent und nicht mehr 4,5 Prozent in Aussicht. Die Regierung kündigte an, in der ersten Jahreshälfte mehr als die Hälfte des Haushalts darauf zu verwenden, die möglichen negativen Auswirkungen der Euro-Schuldenkrise und des Abschwungs in den Industrieländern abzufedern.
Quelle: ntv.de, rts