Marke Bonita konsolidiert Tom Tailor nähert sich Milliarde
19.03.2013, 09:49 Uhr
Tom Tailor wächst weiter.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der Modekonzern Tom Tailor ist durch die Übernahme von Bonita 2012 unter die zehn größten Unternehmen der Branche in Deutschland aufgestiegen. Im laufenden Jahr setzt Tom Tailor auf weiteres Wachstum: Mit einem prognostizierten Umsatz von mehr als 900 Millionen Euro will sich Tom Tailor der Umsatzmilliarde nähern. Die bereinigte Ebitda-Marge soll sich auf mindestens 12 Prozent erhöhen. Erstmals gab es auch eine Mittelfristprognose: Spätestens 2017 soll die Marge 15 Prozent erreichen.
Im vergangenen Jahr konnte sich Tom Tailor vom insgesamt rückläufigen Textilmarkt absetzen. Der Umsatz erhöhte sich um mehr als 50 Prozent auf rund 630 Millionen Euro. Die Kosten für die Akquisition, höhere Ausgaben für Marketing sowie die Einführung der Marke Tom Tailor Polo Team drückten allerdings das Ergebnis. Auch die Kosten für die neue Beschaffungsorganisation in Asien wirkten sich negativ aus.
So sank das Nettoergebnis um mehr als zwei Drittel auf 3,1 Millionen von 10,1 Millionen Euro. Die von Tom Tailor als entscheidend geführte Kennziffer, das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) erhöhte sich dagegen um fast 40 Prozent auf 66,5 Millionen Euro. Die entsprechende Marge sank auf 10,6 von 11,7 Prozent.
Die Marke Bonita, die vor allem reifere Frauen anspricht, wurde ab August konsolidiert und trug 154 Millionen Euro zum Umsatz bei. Im Gegensatz zu der Marke Tom Tailor konnte sich Bonita, die 982 eigene Läden betreibt, nicht dem schwachen Textilmarkt in Deutschland entziehen. Der Umsatz bedeutete ein Rückgang von 1,2 Prozent. Flächenbereinigt sanken die Umsätze um 4,3 Prozent. Dabei bleiben im vierten Quartal Umsatz und Ergebnis unter den Erwartungen.
Eigener Online-Shop für Bonita
Zum 2012 erzielten bereinigten operativen Ergebnis des Einzelhandelssegments von 43,7 Millionen Euro steuerte Bonita jedoch insgesamt mit 22,3 Millionen Euro mehr als die Hälfte bei.
Tom Tailor will die Produktentwicklung von Bonita verkürzen, was sich ab dem vierten Quartal des laufenden Jahres positiv auf das flächenbereinigte Wachstum auswirken soll. Ab dem dritten Quartal soll die Marke auch einen eigenen Onlineshop erhalten.
Die Marke Tom Tailor entwickelte sich dagegen deutlich besser als die Textilbranche, die 2012 um zwei Prozent schrumpfte. Im eigenen Einzelhandel, welcher die eigenbetriebenen Läden sowie das Internetgeschäft umfasst, erhöhten sich die Umsätze um 33 Prozent auf 205 Millionen Euro. Auf vergleichbarer Fläche erzielte Tom Tailor ein Plus von 14,6 Prozent und war damit erneut stärkster Wachstumsmotor des Unternehmens.
Im In- und Ausland betreibt Tom Tailor mittlerweile 315 eigene Läden. Das Großhandelssegment, das den Vertrieb der Marke Tom Tailor über Handelspartner umfasst, konnte ebenfalls zulegen: Um 5,1 Prozent auf 270 Millionen Euro.
Das laufende Jahr soll ganz im Zeichen der Integration von Bonita stehen. So soll eine gemeinsame Infrastruktur geschaffen werden mit Schwerpunkt auf Produktentwicklung, Marketing und Logistik. Expandiert werden soll trotzdem: Der Konzern will 60 Tom-Tailor-Läden und 40 Bonita-Filialen eröffnen. Bei Bonita will das Unternehmen zudem die Herrenlinie Bonita men mit eigenen Stores erweitern.
Quelle: ntv.de