Wirtschaft

"Keine Ölförderung in der Arktis" Total-Chef warnt vor Risiken

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(Foto: REUTERS)

Die Arktis als Fördergebiet für Gas und Öl steht hoch im Kurs. Besonders in Russland, das Ansprüche auf einen Großteil des Öls erhebt. Gazprom und Rosneft investieren bereits Milliardensummen in die Erschließung dieser Felder. Erstmals warnt jetzt ein Ölmulti vor den Risiken von Arktis-Bohrungen.

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In der Arktis sollte nach Einschätzung des französischen Energiekonzerns Total kein Öl gefördert werden. Die Umweltrisiken dort seien einfach zu hoch, sagte Total-Chef Christophe de Margerie der "Financial Times". Der Zeitung zufolge hat sich damit erstmals ein großes Ölunternehmen öffentlich gegen eine Förderung in der Arktis ausgesprochen.

Die Umwelt in der Arktis sei äußerst sensibel, sagte Margerie. Sollte es bei der Förderung zu einem Leck kommen, werde das zudem dem Image des betreffenden Konzerns schaden. Umweltverbände sprechen sich seit langem gegen eine Ölförderung in der Region aus.

Vor wenigen Tagen hatte der russische Energiekonzern Gazprom den Start der ersten russischen Ölförderung in der Arktis aus Sicherheitsgründen verschoben. Das erste Öl soll Insidern zufolge nun voraussichtlich im Herbst 2013 fließen, Jahre später als ursprünglich geplant. Ein Gazprom-Sprecher wollte sich dazu nicht äußern.

In der Arktis werden hohe Ölvorkommen vermutet. Der weltweit größte Ölproduzent Gazprom vermutet dort ein Ölfeld mit Reserven von 526 Mio. Barrel. In sieben bis acht Jahren könnten dort Prognosen zufolge täglich 120.000 Barrel gefördert werden. Nach Medienberichten investierte Gazprom für die Erschließung der Vorkommen umgerechnet bereits zwischen drei und 3,8 Mrd. Euro. Umweltaktivisten kritisieren das Vorhaben und organisierten im vergangenen Monat erste Proteste auf der Plattform.

Quelle: ntv.de, ddi/rts

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