Wirtschaft

Exitstrategie für Autofahrer Toyota plant "Not-Aus-Knopf"

Der von gefährlichen Pannen heimgesuchte japanische Autohersteller arbeitet fieberhaft daran, seine Wagen sicherer zu machen. Im Notfall sollen Fahrer ihr Auto leichter zum Stehen bringen können.

"Nichts ist unmöglich" - auch beim Toyotas Prius.

"Nichts ist unmöglich" - auch beim Toyotas Prius.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der von gefährlichen Pannen heimgesuchte japanische Autohersteller Toyota arbeitet fieberhaft daran, seine Wagen sicherer zu machen. Toyota erwägt in diesem Zusammenhang, den Startknopf so umzubauen, dass ein dreimaliges Drücken den Motor ausschaltet. Das kündigte ein Konzernsprecher an.

Bislang muss der Knopf drei Sekunden lang kontinuierlich gedrückt bleiben. Sicherheitsexperten hatten die Funktion bereits früher kritisiert, weil sie in Notsituationen unbrauchbar sei. Weil Toyotas sich nicht mehr anhalten ließen, soll es bereits mehrere Tote gegeben haben.

Der Konzern muss mehr als acht Millionen Autos wegen klemmender Gaspedale und gefährlich rutschender Fußmatten zurückrufen. In beiden Fällen lassen sich die Autos schlimmstenfalls nicht mehr auf gewöhnlichem Wege stoppen, sondern beschleunigen kontinuierlich weiter.

Fehlerhafte Bremsen bei mehreren Hybridfahrzeugen, darunter dem Verkaufsschlager Prius, kamen jüngst verschärfend hinzu. Hier müssen 437.000 Wagen in die Werkstätten. Toyota rechnet mit einer Milliardenbelastung wegen des Debakels. Bereits im Januar waren die Verkäufe drastisch zurückgegangen.

Klagewelle in den USA

Nicht nur das Neuwagengeschäft bricht ein - wegen defekter Bremsen und Gaspedale wollen viele Kunden auch keine gebrauchten Toyota-Modelle mehr. Dem Konzern droht jetzt eine Klagewelle. Autobesitzer in den USA wollen wegen des Wertverlustes der zurückgerufenen Fahrzeuge vor Gericht Schadenersatz erstreiten.

Die für diesen Monat geplante Reise in die USA des unter Druck geratenen Toyota-Chefs, Akio Toyoda, wird unterdessen auf Anfang März verschoben. Als Grund wurden die heftigen Schneefälle angegeben. Damit verpasst Toyoda wahrscheinlich eine wichtige Anhörung vor dem US-Kongress zu den Rückrufen, die für den 24. Februar angesetzt ist. Toyoda wollte auch in die USA reisen, um wegen der Probleme mit Toyota-Wagen mit Händlern und Zulieferern zu sprechen.

Quelle: ntv.de, ddi/dpa/AFP

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