In griechischen Büchern versunken Troika hat noch Redebedarf
07.10.2011, 06:53 UhrGriechenland muss auf die nächste Tranche von acht Milliarden Euro noch warten. Vertreter der Troika sehen die Gespräche mit der Athener Regierung noch nicht als beendet an. Der Chef der Eurogruppe, Juncker, erwartet den Bericht von EU, IWF und EZB am 24. Oktober. Er geht davon aus, dass Athen alle Bedingungen erfüllen wird.
Die Gespräche Griechenlands mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF), der Europäischen Union (EU) und der Europäischen Zentralbank (EZB) über die nächste Tranche von Hilfsgeldern sind nach Informationen aus dieser Troika noch nicht abgeschlossen. "Sie sind noch im Gang", sagte ein Vertreter der Troika.
Die Troika aus EU, EZB und IWF hält eine Auszahlung der nächsten Tranche für Griechenland für wahrscheinlich. Die Finanzminister der Euro-Zone haben die Überweisung der Gelder zuletzt aber bis Mitte November verschoben. Von einer positiven Troika-Bewertung machen die Staats- und Regierungschefs in der in der Euro-Zone die nächsten Hilfen abhängig.
Zuvor hatte die griechische Regierung die Gespräche über die dringend benötigte Tranche in Höhe von acht Milliarden Euro für abgeschlossen erklärt. Die Verhandlungen mit den Inspektoren der Troika würden am heute fortgesetzt, teilte das Finanzministerium in Athen mit.
Juncker glaubt an Griechenland
Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker geht davon aus, dass der für die Auszahlung der nächsten Tranche der Notkredite notwendige Troika-Bericht am 24. Oktober vorliegen wird. Griechenland werde alle Bedingungen erfüllen und die Troika zu einem "positiven" Urteil über die griechischen Spar- und Reformbemühungen kommen, sagte Juncker bei "Phoenix". Der luxemburgische Ministerpräsident warnte zugleich vor einer Staatspleite Griechenlands. Eine Pleite des Landes hätte einen "Domino-Effekt für die Euro-Zone zur Folge, der das weltweite Finanzsystem ins Wanken bringen würde".
IWF-Sprecher David Hawley wollte kein konkretes Datum für das Ende der laufenden Prüfung der Spar- und Reformbemühungen Griechenlands nennen. Es gebe weder Probleme noch Unstimmigkeiten, antwortete der Sprecher auf die Frage, warum es bislang noch keine Einigung mit Griechenland gebe.
Quelle: ntv.de, rts/AFP