Starke Neugeldzuflüsse UBS überrascht doppelt
22.07.2013, 10:17 Uhr
Bei der UBS sprudeln die Gewinne wieder.
(Foto: REUTERS)
Die größte Schweizer Bank wartet mit einem Gewinnsprung auf. Gleichzeitig legt die Bank einen teuren Rechtsstreit in den USA zu den Akten. Bei Anlegern und Analysten kommt das an.
Trotz Kosten für einen US-Rechtsstreit hat die Schweizer Großbank UBS im 2. Quartal 2013 deutlich mehr verdient als ein Jahr zuvor. Der Reingewinn kletterte um rund 60 Prozent auf rund 690 Mio. Franken, wie die größte Schweizer Bank auf Basis vorläufiger Zahlen überraschend mitteilte. An der Börse legten UBS-Aktien rund 2,5 Prozent zu.
Das Quartalsergebnis verdeutliche Fortschritte bei der Strategieumsetzung, erklärte die UBS. Die Bank ist dabei, aus bedeutenden Teilen des Investmentbankings auszusteigen und sich auf die Vermögensverwaltung zu konzentrieren.
Historische Bürde
Im Quartalsergebnis seien Kosten vor Steuern von insgesamt rund 865 Mio. Franken für Rechtsfälle sowie sonstige Rückstellungen enthalten. Ein Teil davon seien Kosten für einen Rechtsstreit mit der amerikanischen Federal Housing Finance Agency (FHFA) in Zusammenhang mit hypothekenbesicherten Wertpapieren. In dem Fall, in dem neben UBS und der Deutschen Bank auch zahlreiche weitere Banken angeklagt sind, habe sich das Schweizer Institut mit der Behörde grundsätzlich geeinigt. Die Einigung bedürfe lediglich noch der abschließenden Zustimmungen beider Parteien.
Die FHFA wirft der UBS vor, die beiden größten staatlichen Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac bei Hypotheken-Geschäften in die Irre geführt zu haben. Fannie Mae und Freddie Mac hatten beim Platzen der Finanzblase 2008 hohe Summen verloren und mussten verstaatlicht werden.
In der Vermögensverwaltung der UBS halte derweil der kräftige Zufluss an Neugeld an, teilte der weltgrößte Vermögensverwalter mit. In der Division Wealth Management trugen vermögende Privatkunden weitere rund 10,1 Mrd. Franken zu der Bank. Im Bereich Wealth Management Americas belief sich das Nettoneugeld auf weitere rund 2,7 Mrd. Franken. Dem standen Nettoabflüssen von rund 2,0 Mrd. Franken von institutionellen Kunden entgegen.
Quelle: ntv.de, rts/dpa