Reisende zahlen für hohen Ölpreis US-Airlines verlangen Zuschläge
08.03.2011, 09:05 UhrFlugreisende bekommen die hohen Treibstoffpreise bei Ticketkauf in Form von steigenden Kerosinzuschlägen zu spüren. Ausgleichen werden die Airlines ihre zusätzlichen Kosten damit wohl aber nicht. Bankexperten haben die Aktienpreise für die Branchengrößen bereits gesenkt.
Unter dem Druck steigender Ölpreise erheben immer mehr US-Fluggesellschaften Kerosinzuschläge. So kündigte der Lufthansa-Partner JetBlue Airways an, für einige Verbindungen in die Karibik einen Aufschlag von 45 US-Dollar je Strecke zu verlangen.
Delta Airlines erklärte, die Aufschläge seien von Markt zu Markt unterschiedlich. In diesem Jahr konnten die Fluggesellschaften den potenziell gewinnschmälernden Ölpreisanstieg noch durch mehrere Preiserhöhungen ausgleichen. Die Deutsche Bank senkte jedoch ihre Aktienpreisziele für Größen der US-Branche. Die Begründung: Jeder Penny mehr pro Gallon Kerosin koste die Branche 170 Mio. US-Dollar pro Jahr.
Die jüngsten Preiserhöhungen konnte die Branche durchsetzen, weil die Nachfrage der Kunden hoch ist. Doch die Reisenden müssen einem Internet-Reiseportal zufolge beim Kauf immer zahlreichere und höhere Zuschläge einkalkulieren. "Die Fluggesellschaften setzen ihre Tarife herauf, solange sie glauben, damit durchzukommen", sagte Tom Parsons, Chef von Bestfares.com." Von den Kerosinzuschlägen bis hin zu Aufschlägen für Reisen in Stoßzeiten - derzeit bekommt man von den Anbietern für den Grundpreis nicht viel mehr als einen Sitzplatz."
Opec-Mitglieder drehen Ölhahn auf
Wegen der Ausfälle bei den Öllieferungen aus Libyen wollen unterdessen angeblich neben Saudi-Arabien weitere Mitglieder der Organisation Erdöl exportierender Staaten (Opec) ihre Förderung erhöhen. Kuwait, die Vereinigten Arabischen Emirate und Nigeria steigerten ihre Produktion bis Anfang April um bis zu 300.000 Barrel pro Tag, berichtete die "Financial Times" unter Berufung auf Branchenvertreter. Damit werde der libysche Lieferrückgang fast vollständig aufgefangen.
Die Steigerungen sollen den Ölpreis dämpfen, der aus Sorge über einen langfristigen Engpass auf dem Markt zuletzt bis auf knapp 120 US-Dollar pro Barrel (=159 Liter) und damit auf den höchsten Stand seit 2008 hochschnellte. Branchen wie die Luftfahrt klagen bereits seit einiger Zeit darüber, dass der teure Treibstoff hohe Zusatzkosten verursache.
Quelle: ntv.de, rts