Mehr als 12 Millionen ohne Job US-Arbeitslosenrate steigt
01.02.2013, 15:36 Uhr
Ein erster Blick auf die Zahlen: Die US-Börsen bleiben im Plus.
(Foto: AP)
Der mit Spannung erwartete Regierungsbericht zur Lage am US-Arbeitsmarkt im Januar verfehlt die hohen Erwartungen. Die Zahl der neu geschaffenen Stellen bleibt deutlich unter dem erhofften Zuwachs. Das Heer der arbeitslosen US-Bürger wächst.
Die US-Wirtschaft hat im Januar etwas weniger Stellen geschaffen als erwartet. Die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft stieg gegenüber dem Vormonat um 157.000, wie das Washingtoner Arbeitsministerium mitteilte. Im Vorfeld befragte Ökonomen hatten mit einem Zuwachs um 168.000 Stellen gerechnet, nach 196.000 neu geschaffenen Jobs im Vormonat.
Die Arbeitslosenquote stieg im Januar leicht an. Sie sei von 7,8 Prozent im Vormonat auf 7,9 Prozent geklettert, teilte das US-Arbeitsministerium mit. Dies ist der höchste Stand seit Oktober. Ökonomen hatten mit einer unveränderten Quote gerechnet. Mit dem Januar-Stand von 7,9 Prozent liegt die Arbeitslosenrate deutlich über dem Schnitt der vergangenen 60 Jahre von 6 Prozent.
"Leicht negativ"
Die Reaktionen an der New Yorker Wall Street fielen verhalten aus. "Der Anstieg der Arbeitslosenquote auf 7,9 Prozent ist leicht negativ", meinte ein Händler. Derzeit verzeichnet Washington 12,3 Millionen US-Amerikaner auf Arbeitssuche. Besonders hoch blieb die Arbeitslosenquote im Januar unter Teenagern. Dort erreicht sie ein Niveau von 23,4 Prozent. Die meisten neuen Jobs seien im Einzelhandel, im Baugewerbe und im Gesundheitswesen entstanden, teilte das Ministerium weiter mit.
Für optimistische Betrachter enthielt der offizielle Job Report allerdings auch zuversichtliche Signale: So wurden im November und Dezember in der revidierten Berechnung zusammen 127.000 mehr Jobs geschaffen als ursprünglich gemeldet.
Die US-Wirtschaft war Ende vorigen Jahres erstmals seit dem Krisenjahr 2009 geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte im vierten Quartal aufs Jahr hochgerechnet um 0,1 Prozent. Dies hatte Sorgen um die Erholung der weltgrößten Volkswirtschaft genährt.
Daten bestätigen die Fed
Nach Einschätzung der Marktstrategin Viola Julien von der Helaba setzt sich die moderate Erholung am US-Arbeitsmarkt trotz der Januar-Daten insgesamt fort. Der Index der geleisteten Arbeitsstunden liefere mit einem leichten Plus von 0,1 Prozent eine tendenziell freundliche Indikation für die Industrieproduktion.
Die Arbeitslosenquote liege indes noch immer auf einem Niveau, welches die US-Notenbank als inakzeptabel hoch bezeichne, erklärte die Helaba-Analystin. An der geldpolitischen Ausrichtung der Fed dürfte sich daher vorerst nichts ändern.
Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hatte im Dezember beschlossen, dass sie ihre expansive Geldpolitik fortsetzen will, bis die offiziell ermittelte Arbeitslosenquote unter die Marke von 6,5 Prozent gesunken ist.
Quelle: ntv.de, dpa/rts