Wirtschaft

Rezessionsängste verflogen US-Autokäufer fassen Mut

In den Vereinigten Staaten werden wieder deutlich mehr Autos verkauft. Der US-Automarkt zeigt sich im September robuster als der europäische. Chrysler verzeichnet die höchste Stiegerungsrate bei den amerikanischen Herstellern. Volkswagen punkt mit dem extra für USA entwickelten Passat. Toyota verzeichnet erneut einen Verkaufsrückgang.

Chrysler kann mit dem derzeitigen Absatz zufrieden sein.

Chrysler kann mit dem derzeitigen Absatz zufrieden sein.

(Foto: AP)

Die Amerikaner haben sich im September beim Autokauf von Rezessionsängsten nicht beirren lassen: Angesichts stabiler Benzinpreise und hoher Rabatte einiger Hersteller stellten sie sich erneut mehr Geländewagen und Pick-ups in ihre Garagen und bescherten den heimischen Autobauern damit teils satte Verkaufszuwächse. Von der besseren Stimmung der Verbraucher profitierten auch die deutschen Hersteller, die durch die Bank ebenfalls zulegten, während unter den japanischen Konkurrenten noch nicht alle wieder Tritt gefasst haben. Vor allem Ex-Weltmarktchampion Toyota schwächelte abermals.         

Da sich die US-Wirtschaft zu stabilisieren scheine, hätten viele Leute einen Neuwagenkauf, den sie während der Krise verschoben hätten, nachgeholt, sagte Ford-Volkswirtin Jennifer Lin. General-Motors-Verkaufschef Don Johnson fügte hinzu, der Autoabsatz sowie andere Wirtschaftsdaten deuteten auf ein langsames Wachstum und nicht auf einen Rückfall in eine Rezession hin.

Experten gehen davon aus, dass in diesem Jahr auf dem einst weltgrößten Automarkt rund 13 (2010: 11,6) Millionen Pkw und leichte Nutzfahrzeuge verkauft werden. Das ist deutlich mehr als im Krisenjahr 2009, als die Neuzulassungen mit 10,4 Millionen Fahrzeugen auf den niedrigsten Stand seit fast 30 Jahren geschrumpft waren. Damit sind die USA aber immer noch weit entfernt von Zeiten, als annähernd 17 Millionen Fahrzeuge im Jahr registriert wurden.  

Chrysler mit größter Steigerungsrate

Im September zeigte sich der US-Automarkt robuster als der in Europa, wo sich die Pkw-Neuzulassungen in einigen Ländern wegen der Schuldenkrise im Rückwärtsgang befanden. In Spanien und Italien sanken die Verkaufszahlen auf das niedrigste Niveau in 15 Jahren. Auch in Frankreich schlugen die Verbraucher einen Bogen um die Verkaufsräume der Händler. Die Zahlen für Deutschland will das Flensburger Kraftfahrt-Bundesamt am Mittwoch bekanntgeben.     

Unter den drei großen US-Herstellern steigerte sich die von Fiat kontrollierte Marke Chrysler im vergangenen Monat am stärksten. Dank ihres Angebots an Geländewagen und Kleinlastern legte der Absatz der Nummer drei in den USA binnen Jahresfrist um 27 Prozent zu. Auch der wieder erstarkte US-Marktführer General Motors brachte mehr Pick-ups an die Kundschaft und steigerte den Absatz damit insgesamt um knapp ein Fünftel. Ford, Nummer zwei in den USA, schlug fast zehn Prozent mehr los als vor einem Jahr.         

US-Passat beflügelt Volkswagen

Am stärksten unter den zehn größten Herstellern fiel der Zuwachs bei Volkswagen aus. Der speziell für die USA entwickelte Passat, der seit Mitte September bei den Händlern steht, trifft offenbar den Geschmack der US-Kundschaft. Auch der kompakte Jetta war weiter gefragt. Dadurch steigerten sich die Wolfsburger insgesamt um knapp 36 Prozent. Dahinter reihten sich die anderen deutschen Hersteller ebenfalls mit zweistelligen Zuwachsraten auf: Audi (plus 19,3 Prozent), Daimler (plus 15,6), BMW (plus 11,4) und Porsche (plus 10,1).   

Unter den japanischen Marken konnten Nissan, Suzuki und Mazda mit Verkaufszuwächsen glänzen. Dagegen verbuchte der entthronte Weltmarktführer Toyota (minus 17,5 Prozent) und die japanische Nummer zwei Honda (minus 8,0) erneut Verkaufsrückgänge. Toyota kurbelt den Verkauf seit einiger Zeit mit Rabatten an und gewährt Autokäufern besonders günstige Finanzierungen. Toyota und Honda haben in den vergangenen Monaten in den Vereinigten Staaten deutlich Marktanteile eingebüßt.

Quelle: ntv.de, rts

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