"Das beste Jahr nach der Rezession" US-Automarkt boomt
02.04.2013, 21:33 Uhr
(Foto: AP)
Die Erholung am US-Immobilienmarkt zeigt sich zusehends auch vor der Haustür: Die Autoverkäufe ziehen deutlich an. Davon profitieren nicht nur die heimischen US-Größen, sondern auch die deutschen Autokonzerne. In Europa sieht es dagegen weiterhin düster aus.
Der wichtige US-Automarkt hat im März sein hohes Tempo gehalten. Für die amerikanischen "Big Three" General Motors, Ford und Chrysler war es der beste Monat seit fünf oder sechs Jahren. Immer mehr Amerikaner leisten sich ein neues Auto. Vor allem Geländewagen (SUVs) und Pick-Up-Trucks waren im März gefragt, wie General Motors und Ford berichteten.
GM konnte auf dem Heimatmarkt fast 246.000 Fahrzeuge verkaufen - 6,4 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Ford steigerte den Absatz um 5,7 Prozent auf gut 236.000 Autos und Pick-Ups. Bei Chrysler betrug das Plus fünf Prozent. Der mit Fiat verbundene Autobauer übergab knapp 172.000 Wagen an die Kunden. Volkswagen steigerte die Auslieferungen um 3,1 Prozent auf 37.700 Stück. BMW wies mit einem Plus von 11,2 Prozent auf gut 33.100 Fahrzeuge sogar eine zweistellige Wachstumsrate aus.
Auch Audi konnte seinen Absatz mit einem Zuwachs um 14,4 Prozent auf 13.300 deutlich steigern. Bei Mercedes und Smart betrug das Plus 6,3 Prozent auf 27.100 Wagen. Porsche verkaufte 41,7 Prozent mehr. Der Sportwagenbauer wurde 3500 Autos los.
Toyota konnte die Verkäufe lediglich um ein Prozent auf gut 205.000 Stück steigern. Das hindert Manager Bob Carter jedoch nicht, auf der Auto Show in New York zu schwärmen: "Das wird bei weitem das beste Jahr, das wir nach der Rezession gesehen haben", sagte er. Die Kunden ließen sich nicht einmal von den Budget-Streitereien in Washington beirren. "Das Verbrauchervertrauen ist gestiegen."
Zeit für einen Neuen
Die allmähliche Erholung des US-Immobilienmarktes lässt viele Amerikaner zuversichtlicher in die Zukunft schauen. Auch die starke Entwicklung am US-Aktienmarkt trägt dazu bei. Zudem sind viele gezwungen, ihre alten Wagen zu ersetzen. Das Durchschnittsalter der Fahrzeugflotte liegt mittlerweile bei über elf Jahren, so hoch wie nie zuvor.
Damit erwies sich der US-Markt einmal mehr als Stütze für die Autobauer. In Europa setzte sich die Talfahrt fort: In Frankreich fielen die Neuzulassungen im März um 16,4 Prozent, in Spanien wurden 13,9 Prozent weniger Autos verkauft. Im Vergleich dazu fiel das Minus in Italien, dem viertgrößten Automarkt in Europa, mit 4,9 Prozent fast moderat aus. Auch Deutschland dürfte sich dem Absatztrend nicht entziehen können. "Die Neuzulassungen werden mindestens zweistellig fallen, vielleicht sind es im März 15 bis 16 Prozent weniger", sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person.
Quelle: ntv.de, nne/rts/dpa