Wirtschaft

Bilanztricks auf der Spur US-Banken auf dem Prüfstand

Die Pleite von Lehman schockt die Welt: Ein solches Szenario wollen die US-Börsenaufseher künftig verhindern.

Die Pleite von Lehman schockt die Welt: Ein solches Szenario wollen die US-Börsenaufseher künftig verhindern.

(Foto: REUTERS)

Es soll keinen zweiten Fall Lehman in den USA mehr geben. Da hat sich die Börsenaufsicht SEC auf die Fahnen geschrieben und prüft deshalb in den kommenden Wochen die Bilanzen der großen US-Banken ganz genau. Dem Trick der Pleitebank Lehman selbst ist man mittlerweile auf die Schliche gekommen.

Die US-Börsenaufsicht SEC nimmt im Zusammenhang mit dem Konkurs der Traditionsbank Lehman Brothers die Bilanzregeln bei großen Kreditinstituten unter die Lupe. Jedes große US-Institut solle in den kommenden Wochen überprüft werden, sagte SEC-Chefin Mary Schapiro am Montag. "Wir wollen sichergehen, dass Buchhaltung und Angaben richtig sind, wenn es um das Verfahren bei Rückkaufgeschäften geht." Die Börsenaufsicht will klären, ob ähnliche Tricks wie bei dem pleitegegangenen Investmenthaus Lehman Brothers angewandt wurden.

Anfang des Monats hatte ein vom Gericht eingesetzter Ermittler erklärt, dass Lehman den Bilanztrick "Repo 105" angewandt habe, um seine Bücher zu schönen. Damit sei wochenlang vor dem eigentlichen Kollaps im September 2008 verheimlicht worden, dass Lehman pleite sei. Mit der Repo-Transaktion seien bei dem Geldhaus kurzfristig 50 Milliarden Dollar aus der Bilanz verschoben worden. Schapiro sagte, die SEC prüfe derzeit die Angaben des Ermittlers. Die Lehman-Pleite gilt als einer der Auslöser für die Finanzkrise und die darauffolgende schwerste Rezession in der Nachkriegszeit.

Quelle: ntv.de, dpa

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