Wirtschaft

Arbeitslosenquote auf Rekordniveau US-Jobabbau verlangsamt sich

Der Jobabbau in den USA hat sich im Mai verlangsamt. Insgesamt fielen 345.000 Jobs weg, wie das Arbeitsministerium mitteilte.

Die Arbeitslosenquote steigt.

Die Arbeitslosenquote steigt.

(Foto: REUTERS)

Der Jobabbau in den USA hat sich im Mai verlangsamt. Insgesamt fielen 345.000 Jobs weg, wie das Arbeitsministerium mitteilte. Im Vormonat war der Stellenabbau mit 504.000 Jobs allerdings weit stärker ausgefallen. Analysten hatten für Mai ein Minus von 520.000 Stellen erwartet. Die Arbeitslosenquote erreichte mit 9,4 Prozent das höchste Niveau seit Mitte 1983.

Im Mai wurden allein im Service-Sektor 120.000 Jobs gestrichen, im April waren es jedoch noch 230.000 gewesen. In der Industrie fiel der Personalabbau im Mai mit 156.000 Jobs noch heftiger aus als bei den Dienstleistern.

Die Entwicklung am Arbeitsmarkt ist entscheidend für die Konsumausgaben, die wiederum rund zwei Drittel der Wirtschaftsleistung in den USA ausmachen. Seit Ausbruch der Rezession in den USA Ende 2007 sind der Krise bereits sechs Millionen Arbeitsplätze zum Opfer gefallen.

Die Jobverluste setzten sich laut Ministerium vor allem im verarbeitenden Gewerbe fort. Im schwer gebeutelten Bausektor und in einigen Dienstleistungsberufen verlangsamte sich derweil die Talfahrt. Das Minus von 345 000 Stellen im Mai entspricht den Angaben zufolge nur noch in etwa der Hälfte des durchschnittlichen monatlichen Jobabbaus währen des vergangenen halben Jahres.

US-Vizepräsident Joe Biden nannte die Verlangsamung des Job-Schwundes ein "ermutigendes Zeichen". Er kündigte an, dass er und Präsident Barack Obama am Montag Pläne für eine "Intensivierung" des Konjunkturprogramms vorstellen wollten. Details nannte er nicht. "Eine geringere Rate der Jobverluste ist nicht unser Ziel", sagte er. "Wir werden nicht zufrieden sein, bis jeden Monat neue Jobs dazukommen." Zwar sei schon einiges an Fortschritten erreicht worden. "Aber wir haben noch einen langen, langen Weg zur Erholung zurückzulegen", warnte Biden.

"Wir haben uns von den tiefsten Tiefen der Rezession weit, weit entfernt", sagte der US-Chefökonom bei RBS Greenwich Capital, Stephen Stanley. "Das ist einer der erste Schritte auf dem Weg zu Erholung."

Seit dem Beginn der schweren Rezession in den USA im Dezember 2007 büßte das Land laut Ministerium sieben Mio. Jobs ein. Den soweit größten monatlichen Verlust dieser Rezession hatte es im Januar mit einem Minus von 741.000 Stellen gegeben, das heftigste Minus seit 1949.

US-Notenbankchef Ben Bernanke hatte am Dienstag die Erwartung geäußert, dass in den nächsten Monaten noch mit "erheblichen" Stellenverlusten zu rechnen sei. Dennoch unterstrich er vor einem Kongressausschuss seine Hoffnung auf ein Ende der schwersten Rezession seit Jahrzehnten noch in diesem Jahr.

Quelle: ntv.de, jga/rts/dpa

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