Wirtschaft

"Intel inside" US-Techies der Zeit voraus

Die Zuversicht ist zurück an den Aktienmärkten: Die Quartalszahlen des weltgrößten Chipherstellers Intel sorgen für die gute Laune der Analysten und Anleger und machen Hoffnung auf mehr. Zwischenberichte von Branchengrößen wie Apple, Cisco, Microsoft und Hewlett-Packard noch aus.

Intel stimmt die Investoren für die restliche Berichtssaison und die sich langsam erholende US-Konjunktur zuversichtlich.

Intel stimmt die Investoren für die restliche Berichtssaison und die sich langsam erholende US-Konjunktur zuversichtlich.

(Foto: REUTERS)

Die US-Technologiebranche hat ihre Skeptiker eines Besseren belehrt. Egal ob Chipgigant Intel oder "Big Blue" IBM, die Konzerne zerstreuen mit ihren Quartalsbilanzen Bedenken, dass die populären, neuen Tablet-PCs sowie Smartphones die klassischen Personal Computer verdrängen. Auch Engpässe wegen der Naturkatastrophen in Japan belasteten offenbar nicht.

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In Tokio und Frankfurt griffen Anleger beherzt zu und auch die Wall Street erhielt Aufwind. Intel stimmte die Investoren für die restliche Berichtssaison und die sich langsam erholende US-Konjunktur zuversichtlich. Allerdings stehen die Zwischenberichte von Branchengrößen wie Apple, Cisco, Microsoft und Hewlett-Packard noch aus.

Besser spät, als nie

Analysten hatten das erste Quartal fast schon abgehakt. Nach dem Erfolg des iPad von Apple und dem Erdbeben in Japan, in dessen Folge die Zulieferbranche fast zum Erliegen kam, hatten sie ihre Erwartungen deutlich nach unten geschraubt und Technologiewerte abgestraft. Umso euphorischer reagierten sie jetzt: "Das sind umwerfende Zahlen", sagte Kevin Cassidy von Stifel Nicolaus zum Abschneiden von Intel. Die Experten hatten befürchtet, dass der Chiphersteller nicht genug für den wider Erwarten boomenden Tablet-Markt zu bieten hat.

Zudem warnte das US-Marktforschungsunternehmen Gartner im Vorfeld vor einem schwächelnden PC-Verkauf weltweit. Im ersten Quartal gingen demnach erstmals seit zwei Jahren weniger PCs über die Ladentische.

Japan tangiert nur peripher

"Der Absatz sieht stark aus und sie wollen die Produktlücken füllen" sagte Ralph Shive, Portfoliomanager bei Wasatch-1st Watch Income Equity Fund. Intel halfen auch seine jüngsten Zukäufe - der Anti-Viren-Spezialist McAfee und die Mobilfunksparte des Halbleiterkonzerns Infineon - die erstmals in der Bilanz berücksichtigt wurden.

Der Gewinn kletterte in den ersten drei Monaten des Jahres um 29 Prozent auf 3,2 Mrd. Dollar, der Umsatz um 25 Prozent auf 12,8 Mrd. Dollar. Mit diesem Sprung hatten Experten wegen Problemen mit "Sandy Bridge"-Prozessoren nicht gerechnet.

Intel bleibt optimistisch

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Intel ist auch für das laufende Quartal optimistisch und rechnet mit Erlösen in etwa der Größenordnung des ersten Quartals. Finanzchef Stacy Smith geht nicht davon aus, dass sich Engpässe nach dem Japan-Beben auf das Geschäft auswirken. "Wir sehen nicht, dass unsere Fähigkeit eingeschränkt ist, die Nachfrage zu bedienen", sagte Smith. Intel besitzt keine Werke in Japan, macht dort aber bis zu zehn Prozent seines Umsatzes mit heimischen Produzenten.

BRIC lieben IBM

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Mögliche Probleme in Japan glich der IT-Dienstleister IBM mit massivem Wachstum in den Schwellenländern Brasilien, Russland, Indien und China aus. Allein in diesen Ländern stieg der Umsatz im ersten Quartal um 26 Prozent, insgesamt um acht Prozent auf 24,6 Mrd. Dollar. Der Nettogewinn legte zehn Prozent auf 2,9 Mrd. Dollar zu.

IBM hob deshalb seinen Ausblick für das Gesamtjahr auf mindestens 13,15 Dollar je Aktie nach zuletzt mindestens 13 Dollar an. Das allerdings reichte den Analysten nicht. Nach der Überraschung beim Ergebnis sei das schon enttäuschend, sagte Kim Coughey Forrest von Fort Pitt Capital Group.

Yahoo so la la

Bei Yahoo reagierten die Experten mit Erleichterung darauf, dass das Ergebnis nicht so schlecht ausfiel wie zuletzt gedacht. Die Früchte der auf zehn Jahre angelegten Allianz mit Microsoft bei der Suchoptimierung lassen zwar weiter auf sich warten, Umsatz und Gewinn gingen zurück. Dennoch verbuchte die beliebte Internet-Adresse und US-Marktführer bei Online-Werbung einen kleinen Erfolg: Die Bilanz für das erste Quartal übertraf die Erwartungen.

Quelle: ntv.de, bad/rts

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