Wirtschaft

BIP-Wachstum deutlich geringer US-Wirtschaft erleidet Rückschlag

Die US-Ökonomie lebt von der Kauflaune der Bürger.

Die US-Ökonomie lebt von der Kauflaune der Bürger.

(Foto: REUTERS)

Die Wirtschaft in der Eurozone schrumpft zum Jahresauftakt mit 0,2 Prozent - und damit das sechste Quartal in Folge. In den USA sieht das anders aus: 1,8 Prozent beträgt das BIP-Plus. Aber der größten Volkswirtschaft der Welt ist das nicht genug.

Die US-Wirtschaft, größte Ökonomie der Welt, ist zu Jahresanfang deutlich schwächer gewachsen als bisher gedacht. Das Bruttoinlandsprodukt stieg zwischen Januar und März mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 1,8 Prozent, wie das Handelsministerium nach endgültigen Berechnungen mitteilte. Bisher war das Wachstum offiziell auf 2,4 Prozent veranschlagt worden. Grund für die Revision war unter anderem, dass die Verbraucher ihre Ausgaben geringer steigerten und die Investitionen schwächer ausfielen als zunächst angenommen. Zudem schrumpften die Exporte.

Trotz des schwächeren Wachstums läuft es in den USA deutlich besser als in der rezessionsgeplagten Eurozone. Die Wirtschaft in den 17 Euro-Ländern schrumpfte zum Jahresauftakt mit 0,2 Prozent und damit das sechste Quartal in Folge. In vergleichbarer Rechnung legte das Bruttoinlandsprodukt der USA um rund 0,45 Prozent zu. Nach der Datenveröffentlichung verlor der Dollar etwas zum Euro, die US-Börsen starteten aber im Plus.

Konsumenten weniger spendabel

Die amerikanischen Verbraucher gaben zu Jahresanfang 2,6 Prozent mehr aus als Ende 2012, hier hatten die Statistiker jedoch zunächst ein Plus von 3,4 Prozent gemeldet. Der Konsum macht etwa 70 Prozent der US-Wirtschaftskraft aus, deshalb verfolgen Ökonomen und Anleger die Entwicklung des Verbrauchervertrauens traditionell mit Argusaugen. Die Stimmung der US-Konsumenten ist im Juni so gut wie seit Januar 2008 nicht mehr, wie jüngst aus einer Umfrage hervorging.

Schlechter als gedacht liefen auch die Investitionen. Sie stiegen nur um 0,4 Prozent und damit schwächer als ursprünglich gemeldet. Beim Export gab es sogar ein Minus von 1,1 Prozent, nachdem die Ausfuhren bereits Ende 2012 um fast drei Prozent gesunken waren. Ökonomen trauen des USA dennoch eine moderate Erholung zu. "Insgesamt hat sich die Wirtschaft gut gehalten - trotz des Gegenwinds", sagte Analyst Russell Price von  Ameriprise Financial. "Die jüngsten Indikatoren sind vielversprechend."

Zuletzt hatte es positive Konjunkturdaten vom Wohnungs- und Immobilienmarkt gegeben. Der Internationale Währungsfonds sagt den USA in diesem Jahr ein Wirtschaftswachstum von 1,9 Prozent voraus, das sich 2014 auf 3,0 Prozent beschleunigen soll.

Fed nimmt Jobmarkt in den Fokus

Als Knackpunkt für die Konjunktur in den USA gilt die Lage am Arbeitsmarkt. Der Chef des US-Notenbankbezirks Minneapolis, Narayana Kocherlakota, sagte im CNBC-Fernsehen, die Arbeitslosenquote dürfte in der zweiten Jahreshälfte 2014 auf sieben Prozent fallen. Im Mai lag sie bei 7,6 Prozent. Notenbankchef Ben Bernanke hatte jüngst in Aussicht gestellt, die Federal Reserve könnte ihren extrem laxen geldpolitischen Kurs noch in diesem Jahr verlassen und ihre milliardenschweren monatlichen Anleihekäufe bis Mitte 2014 beenden.

Quelle: ntv.de, rts

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