Ordentliches Wachstum zum Jahresausklang US-Wirtschaft trotzt der Kältewelle
30.01.2014, 15:15 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Wirtschaft der USA bleibt trotz natürlicher und politischer Widrigkeiten dynamisch. Grund sind die Verbraucher, die kräftig zulangen. Dagegen sieht es auf dem Arbeitsmarkt nicht rosig aus. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe steigt stärker als erwartet.
Trotz Kältewelle und Haushaltsstreit ist die US-Wirtschaft zum Jahresende 2013 kräftig gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg von Oktober bis Dezember mit einer Jahresrate von 3,2 Prozent zu, wie das Handelsministerium in Washington mitteilte. Analysten hatten genau damit gerechnet, nachdem die Wirtschaft im Sommer noch um 4,1 Prozent zugelegt hatte.
Wachstumstreiber waren die Verbraucher: Der private Konsum, der für die USA besonders wichtig ist, legte um 3,3 Prozent zu - das stärkste Wachstum seit drei Jahren. Im Gesamtjahr legte die Wirtschaft um 1,9 Prozent zu und damit weit stärker als in Deutschland, wo das BIP nur um magere 0,4 Prozent zulegte.
In das Schlussquartal 2013 fiel der Haushaltsstreit in Washington im Oktober, als 800.000 Staatsbedienstete in Zwangsurlaub geschickt wurden und zum Teil kein Geld erhielten. Durch diesen sogenannten Shutdown wurde die Wirtschaftsleistung um rund 0,3 Prozentpunkte gedrückt.
Hinzu kam eine arktische Kältewelle zum Jahresende, die das öffentliche Leben in Teilen der USA zum Stillstand brachte. Dies hatte auch dem Arbeitsmarkt einen kräftigen Dämpfer versetzt, so dass sich der Stellenaufbau zum Jahresende verlangsamte. Dies hielt die Notenbank Federal Reserve jedoch nicht davon ab, ihre Konjunkturhilfen zu drosseln - zuletzt auf monatlich 65 Milliarden Dollar.
Wenig Gutes vom Arbeitsmarkt
Weiter angespannt ist die Lage am US-Arbeitsmarkt. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stieg in der Woche zum 25. Januar überraschend stark. Im Vergleich zur Vorwoche kletterte die Zahl auf saisonbereinigter Basis laut US-Arbeitsministerium um 19.000 auf 348.000 Anträge. Ökonomen hatten nur einen Anstieg auf 330.000 vorhergesagt. Ihnen zufolge ist die Saisonbereinigung für diese Jahreszeit schwierig. Zudem könnte die Kältewelle in den USA für einen zeitweisen Anstieg der Arbeitslosigkeit gesorgt haben.
Für die Vorwoche wurde die Zahl der Erstanträge leicht nach oben revidiert, auf 329.000 von zuvor 326.000. Der Wert für den gleitenden Vierwochendurchschnitt stieg gegenüber der Vorwoche um 750 auf 333.000.
In der Woche zum 18. Januar erhielten 2,991 Millionen Personen Arbeitslosenunterstützung. Dies war eine Zunahme gegenüber der Vorwoche um 16.000.
Quelle: ntv.de, wne/rts/DJ