Boni-Stopp in der zweiten Reihe USA deckeln Gehälter
11.12.2009, 22:22 UhrDie US-Regierung lässt ihren Boni-Beauftragten schärfer durchgreifen. Der "Gehälter-Zar" legt seine Hand auf die Bezüge weiterer Manager von staatlich gestützten Konzernen.
Ihre Bar-Gehälter sollen künftig größtenteils nicht mehr als 500.000 Dollar betragen, wie der Sonderbeauftragte der Regierung zur Überprüfung von Managergehältern, Kenneth Feinberg, bekanntgab. US-Medien bezeichnen Feinberg in Entsprechung zu vergleichbaren Positionen in der Autobranche als "Gehälter-Zar". Sein offizieller Titel lautet "Special Master for TARP Executive Compensation", also etwa "Spezialbeauftragter für Managergehälter im Rahmen des Rettungsprogramms für bedrohte Vermögenswerte".
Betroffen von Feinbergs Entscheidung sind Mitarbeiter im mittleren Management von Citigroup, AIG, General Motors und GMAC. Lediglich in wenigen Einzelfällen bewilligte Feinberg höhere Gehälter, darunter für einige Mitarbeiter des Versicherers AIG. Sie dürfen den Angaben zufolge bis zu 950.000 Dollar verdienen, einer sogar 1,5 Mio. Dollar.
Im Oktober hatte Feinberg bereits die Gehälter der Top-Manager der mit Steuergeldern gestützten Unternehmen um mehr als die Hälfte gekürzt. Die hohen Löhne und Boni bei Finanzinstituten und Autobauern, die am staatlichen Geldtropf hängen, hatten in den USA einen Sturm der Entrüstung ausgelöst.
Abgesehen von den aktuellen Maßnahmen wollen gibt es derzeit keine Anzeichen, dass die Vereinigten Staaten dem Beispiel Großbritanniens und Frankreichs zur Einführung einer Sondersteuer auf Bonuszahlungen für Banker folgen wollen. Auf die Frage, ob die USA an ähnlichen Plänen arbeiteten, erklärte das US-Finanzministerium gegenüber der Nachrichtenagentur AFP: "Im Moment nicht."
Großbritannien hatte am Mittwoch eine Sondersteuer von 50 Prozent auf Banker-Boni ab einer Summe von 25.000 Pfund (knapp 28.000 Euro) angekündigt. Mit dem Geld soll der Arbeitsmarkt angekurbelt werden. Auch in Frankreich wird an einer Boni-Steuer gearbeitet. Die Pläne hatten vor allem auch in Deutschland Diskussionen um das angemessene Vorgehen in dieser Frage ausgelöst.
Quelle: ntv.de, mmo/AFP/rts