Wirtschaft

Trendwende am Arbeitsmarkt? USA melden Stellenzuwachs

Im März werden in den USA 162.000 neue Jobs geschaffen. Das ist der größte Zuwachs in einem Monat seit drei Jahren. Die Arbeitslosenquote bleibt bei 9,7 Prozent. Experten warnen bei den Zahlen vor voreiligen Schlüssen.

Die Regierung will im ersten Halbjahr angeblich in Schüben insgesamt 1,15 Millionen Menschen für eine Volkszählung einstellen.

Die Regierung will im ersten Halbjahr angeblich in Schüben insgesamt 1,15 Millionen Menschen für eine Volkszählung einstellen.

(Foto: REUTERS)

Die Zahl der Beschäftigten ist im März so stark gestiegen wie seit drei Jahren nicht mehr. Insgesamt 162.000 neue Stellen wurden geschaffen, wie das Arbeitsministerium mitteilte.

Das ist zwar weniger als erwartet, aber es ist erst der dritte Stellenzuwachs seit Ausbruch der Rezession Ende 2007 und zugleich der größte Stellenzuwachs seit März 2007. Erwartet worden war ein Plus von200.000. Im Februar waren noch 14.000 Jobs weggefallen, weil Schnee und Frost vor allem Bauwirtschaft und Einzelhandel zusetzten. Die Arbeitslosenquote verharrte bei 9,7 Prozent.

Das Gros der neuen Stellen schufen die privaten Unternehmen mit 123.000. Das war der kräftigste Zuwachs seit Mai 2007, wozu Industrie, Baubranche und Dienstleister beitrugen. Die Wirtschaft reagiert damit auf die bessere Geschäftslage. Am Jahresende 2009 war sie mit 5,6 Prozent so kräftig gewachsen wie seit über sechs Jahren nicht mehr. "Ein Beschäftigungswachstum ist das letzte fehlende Teil im Puzzle", sagte der Ökonom von Nomura Securities International, Zach Pandl. "Wir brauchen für einen nachhaltigen Aufschwung ein Wachstum bei Stellen und Löhnen."

Vorsicht vor Statistiken

Von der Erholung am Arbeitsmarkt hängt das Wohl und Wehe der weltgrößten Volkswirtschaft ab. In der Rezession hatten mehr als acht Millionen Amerikaner ihren Job verloren, was den privaten Konsum dämpft. Dieser macht gut zwei Drittel der gesamten Wirtschaftsleistung aus. Das Bruttoinlandsprodukt war im vergangenen Jahr mit 2,4 Prozent so stark eingebrochen wie seit 1946 nicht mehr. Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet für 2010 wieder mit einem Plus von 2,7 Prozent.

Experten warnen davor, aus den bekanntgegebenen Zahlen voreilige Schlüsse zu ziehen. So findet etwa in den USA zurzeit eine Volkszählung statt, dafür stellte die Regierung fast 50.000 Menschen vorübergehend ein. Auch andere Faktoren könnten das Bild vom März verzerren, so etwa die Folgen der schweren Schneestürme im Februar: Neueinstellungen verschoben sich dadurch in die März-Statistik.

Einen etwas klareren Hinweis darauf, ob sich der Arbeitsmarkt zu erholen beginnt, wird von den April-Zahlen erwartet. Aber weiterhin muss die Volkszählung ins Kalkül gezogen werden: Die Regierung will im ersten Halbjahr nach Angaben der Wirtschaftsagentur Bloomberg in Schüben insgesamt 1,15 Millionen Menschen einstellen, die dann jeweils nach getaner Arbeit wieder entlassen werden.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

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