Setzen auf Umwelttechnik Umdenken bei Siemens
21.06.2009, 12:06 UhrSiemens-Chef Peter Löscher will den Konzern zum Umwelttechnologie-Giganten umbauen. Das gesamte Geschäft werde "konsequent auf die Megatrends Urbanisierung, demografischer Wandel und Klimawandel ausgerichtet", sagte er dem "Focus". Deshalb habe Siemens erstmals sein Umwelt-Portfolio ausgewiesen.

Peter Löscher: "Hier tun sich gigantische Wachstumschancen für grüne Technologien auf."
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Danach setzte der Konzern im vergangenen Jahr 19 Mrd. Euro mit grüner Technologie um und investierte eine Milliarde Euro in die Entwicklung von umweltfreundlichen Zukunftstechnologien. "Hier tun sich gigantische Wachstumschancen für grüne Technologien auf" fügte Löscher hinzu. Bis 2011 wolle man den Umsatz auf 25 Mrd. Euro steigern.
Projekt Desertec "sehr spannend"
Begeistert ist der Siemens-Boss vom Projekt Desertec, das Solarstrom aus der Sahara liefern soll. Das 400 Mrd. teure Energieversorgungs-Szenario bezeichnete er als "ein visionäres und sehr spannendes Projekt". Großflächige Solarthermieanlagen in Nordafrika sollen schon in zehn Jahren den ersten Strom erzeugen, der über neuartige Gleichstromkabel nach Europa fließen wird.
"Solarenergie fällt nun mal stabil und kontinuierlich in der Wüste an", erklärte Löscher die Vorteile von Desertec. Die Überbrückung der großen Entfernung ist für den Siemens-Chef eher eine Herausforderung als ein Problem: "Warum sollten wir den Strom jetzt im 21. Jahrhundert nicht den Weg über die Kontinente erschließen?".
Am 13. Juli werden sich mehrere Firmen, wie die Münchener Rück, Siemens und E.ON an einem Gründungstreffen beteiligen. Dabei werden die Rechtsform, der vorläufige Etat und Personalfragen geklärt.
Quelle: ntv.de, wne/rts