Wirtschaft

Tiefflug zur Begrüßung Ungarn bekommt neue Airline

Heckflosse in den Landesfarben: Im feierlich niedrigen Vorbeiflug präsentieren Solyom-Piloten die Lackierung ihrer 737-500.

Heckflosse in den Landesfarben: Im feierlich niedrigen Vorbeiflug präsentieren Solyom-Piloten die Lackierung ihrer 737-500.

(Foto: REUTERS)

Am Budapester Hauptstadtflughafen kommt Bewegung auf: Eineinhalb Jahre nach dem Ende der staatlichen Fluglinie Malev drängt eine neue, privat finanzierte Fluggesellschaft an den Start. Die Geldgeber dahinter scheuen die Öffentlichkeit.

Eher für die Kurz- und Mittelstrecke: Welche Städte die "Falken"-Airline anfliegt, ist noch offen.

Eher für die Kurz- und Mittelstrecke: Welche Städte die "Falken"-Airline anfliegt, ist noch offen.

(Foto: REUTERS)

Jetzt steht das Datum fest: In Ungarn will die neue Fluggesellschaft Solyom Hungarian Airways bereits im September ihren Betrieb aufnehmen. Zunächst sollen Charterflüge stattfinden, sagte Solyom-Chef Jozsef Vago bei der Präsentation der ersten geleasten Maschine vom Typ Boeing 737-500.

Flugzeuge dieses Typs bieten je nach Auslegung der Sitzreihen Platz für rund 130 Passagiere und sind aufgrund ihrer Kapazität und Reichweite für den Verkehr auf der Kurz- und Mittelstrecke ausgelegt. Ab Oktober will Vago mit zunächst sechs der zweistrahligen Passagierjets auch Linienflüge anbieten.

Solyom-Chef Vago verfolgt ehrgeizige Ziele: In den kommenden Jahren solle die Solyom-Flotte auf 50 oder mehr Flieger wachsen, hieß es. Bis Ende des Jahres sollen es bereits zwölf Maschinen sein. Innerhalb eines Jahres ist geplant, die Belegschaft auf 1500 Mitarbeiter auszubauen.

Solyom sucht Personal

Das Ziel von Solyom ist es, die Lücke auszufüllen, die durch den Zusammenbruch der staatlichen ungarischen Fluggesellschaft Malev entstanden ist. Diese hatte im Februar 2012 ihren Flugbetrieb eingestellt.

Experten sind allerdings der Meinung, dass es der Neuling nicht leicht haben wird auf dem schwer umkämpften euroäischen Luftfahrtmarkt. Selbst gut aufgestellte Fluggesellschaften bekommen derzeit bei anhaltend hohen Kerosinkosten den verschärften Wettbewerb bei der Profitabilität zu spüren. Die großen Namen der Branche versuchen, dem Druck mit teils energischen Sparmaßnahmen zu entgehen.

Diskrete Investoren

Wettbewerber wie Ryanair und Wizz Air haben bereits einige der früheren Flugziele von Malev übernommen. Angeflogen wird der ungarische Hauptstadtflughafen Ferihegy "Franz Liszt" (IATA-Code: BUD) unter anderem auch von gewichtigeren Wettbewerbern wie etwa Air France, Lufthansa, Alitalia, Qatar Airways, LOT Polish Airlines, TAP Portugal, Turkish Airlines und Air Berlin.

Wer genau hinter Solyom steht, ist bislang noch nicht offiziell bekannt: Die Fluggesellschaft, die wie die Deutsche Lufthansa einen Vogel im Logo trägt, wird nach eigenen Angaben von Geldgebern aus dem Oman und den Vereinigten Arabischen Emiraten unterstützt. "Sólyom" heißt übersetzt "Falke". Konkrete Namen oder Geldquellen wollte das Unternehmen bislang nicht nennen.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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