Desaströses Jahr 2011 Unicredit schreibt rote Zahlen
27.03.2012, 15:35 Uhr
Leichter Überschuss im vierten Quartal.
(Foto: AP)
Bei Unicredit hofft man sehnsüchtig auf bessere Zeiten. Obwohl die italienische Großbank im vierten Quartal 2011 einen kleinen Gewinn verzeichnet, macht sie im Gesamtjahr einen Milliardenverlust. Derzeit profitiert das Geldinstitut von den gigantischen Liquiditätshilfen der EZB.
Die italienische Großbank Unicredit ist im vergangenen Jahr tief in die roten Zahlen gestürzt. Unter dem Strich stand ein Verlust von 9,2 Milliarden Euro, wie das Geldinstitut in Mailand mitteilte. Vor einem Jahr hatte die Mutter der HypoVereinsbank noch 1,3 Milliarden Euro verdient.
Bereits im dritten Quartal hatte Unicredit Abschreibungen von fast zehn Milliarden Euro auf Geschäfte in Kasachstan und der Ukraine vorgenommen. Hinzu kamen Belastungen aus der Euro-Schuldenkrise. Mit einem Überschuss von 114 Millionen Euro im vierten Quartal übertraf das Unternehmen indes die Erwartungen von Analysten.
Bei der größten italienischen Bank wächst die Zuversicht inzwischen wieder. Vor allem die gigantischen Liquiditätshilfen der Europäischen Zentralbank (EZB) macht ihr Mut, dass das Schlimmste der Euro-Schuldenkrise überwunden ist. Die Bank hatte sich bei dem ersten EZB-Dreijahrestender im Dezember 2011 zwischen 10 und 15 Milliarden Euro besorgt, bei der zweiten Geldspritze der Notenbank im Februar dieses Jahres dann nach eigenen Angaben weniger geliehen. Von ihrem Finanzierungsbedarf für dieses Jahr hat Unicredit nach eigenen Angaben 30 Prozent geschafft.
Zudem gelang es der Bank, mittels einer für die gebeutelten Aktionäre schmerzhaften Kapitalerhöhung im Januar 7,5 Milliarden Euro einzusammeln und damit die Anforderungen der europäischen Bankenaufsicht EBA zu erfüllen. Inzwischen sind aber auch die Anleger wieder optimistisch. Seit der Kapitalerhöhung, die die Aktie Anfang Januar auf ein historisches Tief von 2,286 Euro drückte, hat der Börsenkurs wieder um rund 70 Prozent zugelegt.
Auch die zweitgrößte italienische Bank, Intesa SanPaolo, war im vergangenen Jahr ebenfalls wegen milliardenschwerer Abschreibungen auf Beteiligungen mit 8,2 Milliarden Euro in die Verlustzone gestürzt. Operativ blieb das Geschäft aber stabil.
Quelle: ntv.de, dpa