Wirtschaft

Zum Tod Klaus Tschiras Unternehmer, Wissenschaftler, Mäzen

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Klaus Tschira. 1972 gründete er mit vier Geschäftspartnern die Firma SAP. Heute ist sie ein riesiger Softwarekonzern.

(Foto: imago stock&people)

Er war Unternehmerlegende und großzügiger Mäzen - SAP-Mitbegründer Klaus Tschiras Tod löst Bestürzung aus. Nicht nur die Uni Heidelberg verliert einen Förderer und Freund.

Weggefährten beschreiben ihn als bodenständigen, humorvollen und wissenschaftsbegeisterten Menschen: Bekannt wurde Klaus Tschira vor allem als Mitgründer des Softwarekonzerns SAP im baden-württembergischen Walldorf. Der Physiker hatte das Unternehmen 1972 gemeinsam mit Dietmar Hopp, Hasso Plattner und zwei weiteren Partnern ins Leben gerufen. Zugleich zählte Tschira zu den bekanntesten Mäzenen Deutschlands. Am Dienstag starb er unerwartet im Alter von 74 Jahren.

"Er war eine Persönlichkeit hier am Wissenschaftsstandort Heidelberg", sagte der dortige Unirektor Bernhard Eitel über den Ehrensenator und Förderer der Institution. "Er war für die Naturwissenschaften da. Seine ganz besondere Liebe war der Mathematik, der Informatik und der Physik gewidmet." Tschira habe sich auch als Vermittler von Wissenschaft verstanden. Er sei ein humorvoller, dem Leben zugewandter Mensch gewesen, der auf dem Boden geblieben sei.

"Der Schalk hat ihm immer aus den Augen geblitzt." 1995 hatte der Mäzen in Heidelberg die Klaus-Tschira-Stiftung gegründet, in die er SAP-Aktien im Gegenwert von damals 14 Milliarden Mark einbrachte - und damit einen großen Teil seines Privatvermögens. Die Stiftung gründete er mit dem Ziel, Naturwissenschaften, Informatik und Mathematik zu fördern. 1997 gründete der gebürtige Freiburger und Vater zweier Kinder auch das EML (European Media Laboratory), ein Institut für angewandte Informatik.

Im Mai 1998 - mit 57 Jahren - zog sich Tschira aus dem operativen Geschäft bei SAP zurück und wechselte in den Aufsichtsrat des Konzerns. "Man muss rechtzeitig Platz machen für jüngere Leute, die die Dinge dann in ihre Hände nehmen. Es gibt zu viele Beispiele von Leuten, die zu lange an ihren Stühlen kleben - in der Wirtschaft, und in der Politik erst recht", begründete er damals seinen Schritt. 2007 zog sich der begeisterte Hobby-Astronom auch aus dem Aufsichtsrat des Unternehmens zurück.

Quelle: ntv.de, Christine Cornelius, Friederike Marx, dpa

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