Wirtschaft

Fuß in der Tür nach Indien VW-Allianz mit Suzuki

Zusammenarbeit besiegelt: VW-Chef Martin Winterkorn mit Osamu Suzuki.

Zusammenarbeit besiegelt: VW-Chef Martin Winterkorn mit Osamu Suzuki.

(Foto: REUTERS)

Volkswagen drückt auf dem Weg an die Weltspitze mächtig aufs Tempo. Nur zwei Tage nach dem Einstieg bei Porsche gab der Wolfsburger Konzern eine strategische Allianz mit dem japanischen Auto- und Motorradbauer Suzuki bekannt. Dazu wird sich Europas größter Autokonzern mit 19,9 Prozent an dem Kleinwagenspezialisten beteiligen. VW zahlt für den Einstieg 1,7 Milliarden Euro.

Im Gegenzug werde Suzuki bis zur Hälfte des erhaltenen Kaufpreises in VW-Aktien investieren, teilte Volkswagen mit. Die Transaktion soll bereits Anfang nächsten Jahres abgeschlossen sein. Ihr müssen die Wettbewerbsbehörden noch zustimmen. Ob VW seinen Anteil an Suzuki später möglicherweise erhöht, wollte ein Konzernsprecher nicht sagen.

Er betonte, im Rahmen der angestrebten Partnerschaft solle die Eigenständigkeit der beiden Konzerne gewahrt bleiben. Damit dürfte Suzuki in naher Zukunft nicht als elfte Marke in den Wolfsburger Konzern eingegliedert werden. Volkswagen hatte sich zu Wochenanfang an der Porsche AG beteiligt und will sich den Stuttgarter Sportwagenbauer bis 2011 als zehnte Marke einverleiben.

"Waschechte Marke"

Der mächtige VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piech hatte bereits vor mehreren Monaten Spekulationen über eine mögliche Beteiligung an Suzuki angeheizt. Der ehemalige GM-Partner Suzuki sei eine interessante "waschechte Marke", hatte der VW-Patriarch gesagt. Der Porsche-Enkel strebt einen Riesen-Konzern an, der vom sparsamen Kleinstwagen bis zum Schwerlaster alles im Angebot haben soll.

Suzuki ist ein Spezialist für Kleinwagen.

Suzuki ist ein Spezialist für Kleinwagen.

(Foto: REUTERS)

VW hat sich zum Ziel gesetzt, Weltmarktführer Toyota bis 2018 vom Thron zu stoßen. Zusammen mit Suzuki könnte dies schneller gelingen. Deshalb erwarten Experten, dass Toyota VW das Feld nicht kampflos überlassen wird. Denn mit dem Einstieg bei dem viertgrößten japanischen Autobauer Suzuki wird VW nun direkt vor der Haustür von Toyota tätig.

Rückenwind in Indien

Von der Allianz erhofft sich Volkswagen auf dem rasant wachsenden Automarkt in Indien mehr Durchschlagskraft, wo Suzuki mit seiner Tochter Maruti einen Marktanteil von über 50 Prozent hält. VW hat vor kurzem in der Nähe der Stadt Pune eine neue Fabrik eröffnet, verkauft auf dem Subkontinent aber vergleichsweise wenig Autos.

Volkswagen hat mit dem Up! einen Kleinwagen entwickelt, der 2011 auf den Markt kommen soll. Mit besonders günstigen Modellen von Suzuki könnte der Wolfsburger Konzern auch das Segment darunter abdecken. Die Japaner wiederum könnten von den Dieselmotoren des Volkswagen-Konzerns profitieren.

Quelle: ntv.de, wne/rts/dpa

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