Wirtschaft

Lasterkooperation, Standortfragen, Zahlen VW-Kontrolleure beackern weites Feld

Der Aufsichtsratsvorsitzende der Volkswagen AG, Ferdinand Piech (r), und der Vorstandsvorsitzende der Volkswagen AG, Martin Winterkorn (l) auf der Hautpversammlung im vergangenen Jahr.

Der Aufsichtsratsvorsitzende der Volkswagen AG, Ferdinand Piech (r), und der Vorstandsvorsitzende der Volkswagen AG, Martin Winterkorn (l) auf der Hautpversammlung im vergangenen Jahr.

(Foto: picture alliance / dpa)

Hoher Besuch in Wolfsburg: Die VW-Aufsichtsräte kommen zusammen, um über die Geschicke des größten Industriekonzerns hierzulande zu beraten. Es gibt was zu feiern, aber es gilt auch einige schwere Brocken in Angriff zu nehmen.

Die Volkswagen-Aufsichtsräte kommen erstmals in der Unternehmensgeschichte als Kontrollgremium der Nummer zwei der Autowelt zusammen. Seit Ende Januar ist klar, dass der VW-Konzern den US-Rivalen General Motors überholt hat und beim Absatz 2013 nur noch hinter Toyot liegt. Doch so sehr das ein Grund zum Feiern ist - der Aufsichtsrat hat noch anderes zu tun, er muss die nächsten Weichen stellen.

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Entscheidungsbedarf gibt es im Gremium unter Vorsitz von Ferdinand Piech zum Beispiel bei der Kooperation der Nutzfahrzeuge. Wie Insider berichten, will VW den scheidenden Daimler-Manager Andreas Renschler schnellstmöglich verpflichten. Er soll die Verzahnung des VW-Nutzfahrzeuggeschäfts vorantreiben, das seit Herbst 2012 in den Händen des früheren Scania-Chefs Leif Östling liegt.

Insidern zufolge steht die Verzahnung der Lkw-Marken Scania und MAN ebenso auf der Tagesagenda wie mögliche Kooperationen mit den leichten VW-Nutzfahrzeugen. Bei Letzteren ist laut Insidern ein Fabrikneubau in Polen geplant, um dort den Nachfolger des VW-Crafter herzustellen. Den fertigt bisher noch Daimler, er ist fast identisch mit dem Mercedes-Sprinter.

Standortfrage in den USA

Eine Standortfrage gibt es in Nordamerika: Die Aufseher müssen demnächst entscheiden, ob der Siebensitzer mit dem Arbeitstitel CrossBlue in Mexiko oder in Chattanooga im US-Staat Tennessee gebaut werden soll. Wie es in Aufsichtsratskreisen heißt, stehen die Produktionsentscheidungen für Polen und Nordamerika zwar nicht im Fokus des Treffens - "Nägel mit Köpfen" schließe das aber nicht aus.

Mit Spannung wird erwartet, ob erste Eckzahlen für 2013 veröffentlicht werden. Zuletzt hatte der Konzern das so gehandhabt und schon vor der Jahrespressekonferenz Mitte März einen Überblick zu Betriebsgewinn und Umsatz herausgegeben.

Klar war schon nach den Neunmonatszahlen, wie wichtig Porsche seit der Komplettübernahme im August 2012 geworden ist: Damals hatte die Sportwagenschmiede in den ersten fünf Monaten unter dem Konzerndach 946 Millionen Euro Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) beigesteuert - von Januar bis September 2013 war es bereits das Doppelte.

Damit gleicht Porsche die Rückgänge bei den drei absatzstärksten Marken Volkswagen Pkw, Audi und Skoda aus. Für das Gesamtjahr erwarten Analysten im Schnitt 11,65 Milliarden Euro Ebit - trotz des Gegenwinds in Europa hätte VW damit das Ziel erreicht, die 11,5 Milliarden aus 2012 zu bestätigen. Beim Umsatz erwarten die Experten ein leichtes Plus auf knapp 197 Milliarden Euro.

Quelle: ntv.de, ddi/dpa

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