Wirtschaft

Große Pläne in den USA VW erzielt Verkaufsrekord

Der größte europäische Autobauer Volkswagen erreicht sein selbst gestecktes Ziel und verkauft im vergangenen Jahr mehr als acht Millionen Autos. Nun soll vor allem das US-Geschäft kräftig wachsen. Doch nicht nur VW, auch Daimler will auf diesem wichtigen Markt Gas geben.

Passat-Produktion in Tennessee.

Passat-Produktion in Tennessee.

(Foto: Reuters)

Europas größter Autobauer Volkswagen hat 2011 einen neuen Verkaufsrekord aufgestellt. Im vergangenen Jahr brachten die Wolfsburger konzernweit insgesamt knapp 8,16 Mio. Fahrzeuge an die Kunden in aller Welt. 2010 hatte VW 7,14 Mio. Autos verkauft. Zu der Gruppe gehören die Marken Volkswagen, Audi, Seat, Skoda, Bentley, Bugatti, Lamborghini und die VW-Lastwagen. Bis 2018 will VW der weltgrößte Autobauer werden.

Das soll unter anderem mit einer Absatzsteigerung in den USA gelingen. Volkswagen setzt sich dort für das angelaufene Jahr ambitionierte Ziele und will dieses Jahr mehr als eine halbe Million Autos verkaufen."Das wäre zum ersten Mal seit 39 Jahren", sagte der Chef des US-Geschäfts, Jonathan Browning. Im vergangenen Jahr lieferte der Konzern auf dem US-Markt 444.192 Wagen aus. Das waren 23 Prozent mehr als im Vorjahr. Am heutigen Montag beginnt in Detroit die traditionsreiche Auto Show. Nach schweren Zeiten in der Wirtschaftskrise herrscht auf dem zweiwöchigen Branchentreff wieder Optimismus vor. Mehr als ein Dutzend Autohersteller haben sich angesagt, mindestens 40 neue Modelle sollen vorgestellt werden.

Toyota im Blick

Das Absatzplus auf dem US-Markt ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg von VW an die Weltspitze.Volkswagen war in den USA lange nur schwach vertreten, während asiatische Hersteller wie Toyota dort auftrumpfen konnten. Bis spätestens 2018 will VW der weltweit größte Autokonzern sein. Derzeit sind die Wolfsburger Nummer zwei hinter General Motors.

VW hatte die US-Offensive im vergangenen Jahr mit der Produktion eines speziell für den amerikanischen Markt entwickelten Passat verstärkt. Der neue Wagen wird in Chattanooga im US-Bundesstaat Tennessee gebaut. Die Deutschen kommen dort mit der Produktion kaum hinterher, so stark ist die Nachfrage nach dem großen Wagen, der mit einem Basispreis von 20.000 Dollar gegen den bisherigen Mittelklasse-Primus Toyota Camry antritt.

Daimler hat viel vor

Daimler treibt unterdessen seinen Vormarsch auf dem US-Markt durch eine tiefergehende Allianz mit dem französisch-japanischen Gespann Renault-Nissan voran. Von 2014 an sollen im Nissan-Werk im US-Bundesstaat Tennessee Mercedes-Benz Vierzylinder-Benzinmotoren produziert werden. Die Motoren sollen in Modellen von Mercedes-Benz sowie der Nissan-Premiummarke Infiniti zum Einsatz kommen. Die Kapazität liegt bei 250.000 Einheiten pro Jahr.

Der Renault-Nissan-Chef Carlos Ghosn bezeichnete das Projekt als wichtigstes außerhalb Europas. Daimler-Chef Dieter Zetsche sagte, mit der strategischen Erweiterung der Kooperation mit Renault-Nissan könne der Stuttgarter Autobauer eine marktnahe Motorenfertigung in Nordamerika "wirtschaftlich attraktiv darstellen".

Daimler hat in den USA seit 1997 ein eigenes Pkw-Werk, und zwar den Standort Tuscaloosa im US-Bundesstaat Alabama. In diesem Jahr verkauft der Konzern inklusive seiner Kleinstwagen-Tochter Smart 267.000 Wagen in den USA, ein Plus von 16 Prozent. Daimler fertigt momentan vor allem seine Geländewagen in den Staaten, bald soll aber auch die C-Klasse hinzukommen.

Im vergangenen Jahr kauften die US-Amerikaner insgesamt 12,8 Mio. Wagen, in diesem Jahr rechnen die Hersteller mit einem Absatz zwischen 13,5 und 14,5 Mio. Stück. Die Deutschen wollen davon ein gutes Stück abhaben. Im Premiumsegment sind sie bereits führend. BMW hatte die Krone ganz knapp vor Mercedes-Benz erobert. Zusammen mit der Kleinwagen-Marke Mini verkauften die Bayern 305.800 Wagen.

Quelle: ntv.de, jga/rts/dpa/AFP

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