Wirtschaft

Mit Vollgas ins neue Jahr VW feiert Absatzerfolge

Der deutsche Autobauer Volkswagen startet mit kräftig steigenden Verkaufszahlen ins neue Jahr. VW-Chef Martin Winterkorn will das Drehmoment nutzen und den Abstand zum Rivalen Toyota so schnell wie möglich verringern.

Hand auf der Haube: Winterkorn wartet vor dem Hybrid-Touareg auf die Fotografen.

Hand auf der Haube: Winterkorn wartet vor dem Hybrid-Touareg auf die Fotografen.

(Foto: APN)

Volkswagen ist mit einem kräftigen Absatzplus ins neue Jahr gestartet. Im Januar und Februar stiegen die weltweiten Auslieferungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 27 Prozent auf 1,02 Mio. Fahrzeuge, teilte Europas größter Automobilkonzern im Rahmen der Bilanzvorlage mit. Deutliche Zuwächse erzielten vor allem die Kernmarke VW sowie Audi und Skoda. "Der Volkswagen-Konzern hat im vergangenen Jahr ordentlich Tempo gemacht. Und auch 2010 schalten wir nicht zurück", kündigte Konzernchef Martin Winterkorn an.

Der Wolfsburger Konzern will seine Stellung auf den Weltmärkten weiter ausbauen. Das langfristige Ziel sei, Volkswagen ökonomisch und ökologisch "ganz nach vorne" zu bringen, sagte Winterkorn. VW will bis spätestens 2018 Toyota als weltgrößter Autobauer ablösen. Winterkorn bekräftigte die Zielsetzung, im laufenden Jahr sowohl bei den Auslieferungen als auch bei Umsatz und operativem Gewinn Zuwächse zu erzielen. Im Krisenjahr 2009 hatte Volkswagen trotz eines Gewinnrückgangs um 80 Prozent immer noch deutlich besser abgeschnitten als die meisten Rivalen.

Toyota wird abgelöst: Winterkorn spricht am Vorabend mit Journalisten aus China.

Toyota wird abgelöst: Winterkorn spricht am Vorabend mit Journalisten aus China.

(Foto: dpa)

In den ersten beiden Monaten des laufenden Kalenderjahres lieferte der Konzern mit Marken wie VW, Audi, Skoda und Seat weltweit bereits über eine Million Fahrzeuge aus, was im Vergleich zu den ersten acht Wochen 2009 einem Plus von 26,7 Prozent entspricht. Den größten Zuwachs erzielte die Marke VW-Pkw mit plus 29 Prozent, dicht gefolgt von Audi (plus 28,7 Prozent).

Spanisches Sorgenkind

Die tschechische Marke Skoda steigerte ihre Auslieferungen um ein Drittel, ihre spanische Schwester Seat legte um 18,9 Prozent zu. Dagegen schlug die VW-Nutzfahrzeugsparte 6,3 Prozent weniger von ihren Transporter, Stadtlieferwagen und Freizeitautos los.

Die spanische VW-Tochter Seat bleibt unter den einzelnen Marken das größte Sorgenkind des Konzerns. Seat rutschte 2009 tiefer in die roten Zahlen und verzeichnete Verluste in Höhe von 339 Mio. Euro, nach einem Verlust von 78 Mio. Euro im Jahr zuvor.

Seat habe unter den massiven Auswirkungen der Krise besonders im Kernmarkt Spanien gelitten, erklärte Winterkorn die Entwicklung. Die Substanz bei Seat aber stimme.

Spezialwerkzeug für den CFO

Volkswagen erwägt, sich mit einer Wandelanleihe frisches Kapital zu beschaffen. Wenn die Aktionäre auf der Hauptversammlung am 22. April dem Plan zustimmen, will die Konzernführung Options- und Wandelschuldverschreibungen auf bis zu 40 Mio. Vorzugsaktien auf den Markt bringen. "Mit einer solchen Ermächtigung käme ein zusätzliches Finanzierungsinstrument hinzu, das aus unserer Sicht für große Aktiengesellschaften wie Volkswagen zur Erhöhung der Flexibilität in der Finanzierung Standard ist, uns aber derzeit nicht zur Verfügung steht", erläuterte Finanzchef Hans Dieter Pötsch die Beweggründe.

Endabnahme in Wolfsburg: Ein VW-Mitarbeiter prüft die Elektronik eines nagelneuen Golfs.

Endabnahme in Wolfsburg: Ein VW-Mitarbeiter prüft die Elektronik eines nagelneuen Golfs.

(Foto: dpa)

In der Einladung zur dem Aktionärstreffen hieß es, der Vorstand solle bis April 2015 ermächtigt werden, Options- und/oder Wandelschuldverschreibungen im Gesamtbetrag von bis zu fünf Milliarden Euro mit einer Laufzeit von längstens 20 Jahren zu begeben.

Pötsch hatte bereits Anfang Februar durchblicken lassen, der Konzern müsse das von der außerordentlichen Hauptversammlung im Dezember genehmigte Kapital von 135 Mio. stimmrechtslosen Vorzugsaktien nicht in vollem Umfang ausschöpfen. Mit der Kapitalerhöhung will Volkswagen die Porsche-Übernahme finanzieren und sich finanziellen Spielraum für weitere Vorhaben verschaffen.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa/rts

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