Wirtschaft

Deutsche Konzerne machen Kasse VW mit Abstand auf Platz eins

Boom bei den Schwergewichten der deutschen Wirtschaft: Die 500 größten Unternehmen erzielen 2010 im Durchschnitt ein Umsatzplus von 11,8 Prozent. Umsatzriese ist Volkswagen vor Daimler und Eon. Das Bundesland mit den meisten Konzernsitzen ist Nordrhein-Westfalen vor Bayern und Hessen.

Prall gefüllte Auftragsbücher bei Volkswagen.

Prall gefüllte Auftragsbücher bei Volkswagen.

(Foto: dpa)

Die deutschen Top-Unternehmen haben im vergangenen Jahr mächtig Fahrt aufgenommen. Die 500 größten Unternehmen ließen die Wirtschaftskrise hinter sich und kamen im Durchschnitt auf ein Umsatzplus von 11,8 Prozent, wie die "Welt" in ihrem jährlich erscheinenden Unternehmensranking berichtete. Der mit Abstand umsatzstärkste Konzern ist der Autoriese Volkswagen mit Erlösen von 126,9 Milliarden Euro (plus 20,6 Prozent).

Auf Platz zwei löste Daimler Eon ab. Mit 97,8 Milliarden Euro Umsatz (plus 23,9) steht der Stuttgarter Autokonzern wieder kurz vor dem Sprung in den dreistelligen Milliarden-Umsatz-Bereich. Eon belegt mit 92,9 Milliarden Euro Umsatz (plus 13,5 Prozent) Platz drei.

Die 500 größten Unternehmen erzielten alle einen Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro. Für das Krisenjahr 2009 hatte die "Welt" ein durchschnittliches Umsatzminus von acht Prozent errechnet. Ein höheres Wachstum als im vergangenen Jahr gab es zuletzt im Jahr 2000, als die Top-500 ein Umsatzplus von 17,1 Prozent erwirtschafteten.

Im Umsatz-Ranking deutlich aufwärts ging es für BASF. Der Chemieriese kletterte mit plus 26 Prozent auf einen Umsatz von 63,9 Milliarden Euro und damit von Rang zehn auf Rang sechs.

Wie aus dem Ranking weiter hervorgeht, stockten die Top-500-Konzerne 2010 ihre Belegschaft weltweit um 2,9 Prozent auf. Der Beschäftigungszuwachs ist deutlich geringer als der Umsatzanstieg, weil die Konzerne in der Krise die Kapazitäten vor allem durch Kurzarbeit, aber nicht durch Stellenabbau angepasst hatten.

NRW klar vor Bayern

Das Bundesland mit den meisten Konzernsitzen ist laut Ranking nach wie vor Nordrhein-Westfalen mit 144 Konzernen. Das Land konnte damit die Zahl gegenüber 2009 um drei steigern. Die ansässigen Firmen vereinen einen Umsatz von 1,24 Billionen Euro (Vorjahr 1,14 Billionen). Auf Platz zwei unter den Bundesländern liegt Bayern (91 Konzernsitze/plus sechs), gefolgt von Hessen (75 Konzernsitze/minus fünf).

Bereits Ende März hatte das Beratungsunternehmen Ernst & Young von einem satten Dividendenplus bei den Top-Unternehmen berichtet. Die Dax-Konzerne schütteten für das abgelaufene Geschäftsjahr 2010 beinahe so viel Dividenden aus wie vor Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise. Insgesamt bekamen Aktionäre der 30 Leitindex-Riesen einen Geldregen von 25,6 Milliarden Euro. Diese Summe lag gut ein Viertel (28 Prozent) höher als die ausgeschütteten Dividenden für das Geschäftsjahr 2009.

Deutschland hat Krise gut überstanden

Bundeskanzlerin Angela Merkel betonte die gute Lage der deutschen Wirtschaft nach der Finanzkrise. Sie unterstrich mit Blick auf die Schuldenländer die Notwendigkeit nachhaltiger Haushaltspolitik. "Wir haben die Finanz- und Wirtschaftskrise bemerkenswert gut überwunden", sagte die CDU-Politikerin bei einer Konferenz des Rates für Nachhaltige Entwicklung in Berlin.

Laut Angela Merkel steht die deutsche Wirtschaft gut da.

Laut Angela Merkel steht die deutsche Wirtschaft gut da.

(Foto: REUTERS)

Insgesamt stehe man bei der Zusammenführung von Ökologie und Ökonomie vor einer riesigen Aufgabe. Der Wachstumsbegriff muss laut Merkel "auch den Nachhaltigkeitsbegriff in sich aufnehmen", indem dem Bruttoinlandsprodukt auch andere Indikatoren hinzugefügt würden.

Erneut verteidigte sie das Energiekonzept der Regierung und verlangte einen schnelleren Infrastrukturausbau. "Für mich ganz persönlich war Fukushima ein ganz einschneidendes Ereignis", stellte Merkel fest und bekräftigte, das letzte Kernkraftwerk solle im Jahre 2022 abgeschaltet und der Prozentanteil des Stroms aus erneuerbaren Energien solle verdoppelt werden.

Quelle: ntv.de, dpa/DJ

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