Scania und MAN auf die lange Bank VW tritt auf die Fusionsbremse
01.03.2011, 07:32 UhrDer Autobauer Volkswagen will vor einem möglichen Zusammenschluss der Lkw-Bauer MAN und Scania zunächst die Integration von Porsche unter Dach und Fach bringen. Am Aktienmarkt hatten jüngst Gerüchte über eine rasche Fusion die Runde gemacht.

(Foto: picture alliance / dpa)
Volkswagen-Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch hat die Hoffnungen auf einen schnellen Zusammenschluss der Lkw-Hersteller MAN und Scania unter dem eigenen Konzerndach gedämpft. Die geplante Integration des Autohändlers Porsche Salzburg Holding in den Volkswagen-Konzern stehe kurz bevor, sagte Pötsch. Danach folge die Kapitalerhöhung um 5 Mrd. Euro bei der Porsche Automobil Holding.
Dazwischen sei wenig Zeit für andere Dinge. Das Unternehmen wolle einen Schritt nach dem anderem gehen und nicht alles zugleich in Angriff nehmen, sagte Pötsch mit Blick auf die Frist für die Kapitalerhöhung. Porsche will das Geld möglichst bis Ende Mai einsammeln, um damit einen Ende Juni fälligen Bankkredit von 2,5 Mrd. Euro zurückzuzahlen. Der Rest solle in den Schuldenabbau fließen. Der Zeitplan gelte unverändert, sagte der Finanzchef, ohne dies näher auszuführen.
Die Aussichten für die geplante Fusion hatten sich in der vergangenen Woche wegen der weiterhin andauernden Ermittlungen der Stuttgarter Staatsanwaltschaft gegen zwei ehemalige Porsche-Vorstände verdüstert. Da die Untersuchungen länger dauerten als geplant, verringere sich nicht nur die Wahrscheinlichkeit, dass die Verschmelzung wie geplant noch in diesem Jahr vonstatten gehe, sondern auch die Chance, dass die Transaktion überhaupt zustande komme, hatte Porsche mitgeteilt.
Mit Blick auf die geplante europäische Lkw-Allianz zwischen der schwedischen Tochter Scania und MAN bekräftigte der VW-Aufsichtsratsvorsitzende Ferdinand Piech, dass vor einer Transaktion zunächst der Rechtsstreit über den verbleibenden Anteil von MAN an der früheren Tochter Ferrostaal geklärt werden müsse.
Quelle: ntv.de, DJ