Autobauer lädt zur Hauptversammlung VW will Lizenz zum Geldsammeln
21.04.2010, 17:45 UhrMit einem starken Jahresauftakt überrascht Volkswagen die Märkte - und punktet vor der Hauptversammlung bei den Anteilseignern. Das neue Vertrauen kommt gerade recht: Mit Zustimmung der Aktionäre will VW Milliarden am Kapitalmarkt einsammeln.
Der Volkswagen-Vorstand will sich am Donnerstag auf der Hauptversammlung in Hamburg von den Anteilseignern ermächtigen lassen, in den kommenden fünf Jahren bei Bedarf Anleihen im Wert von bis zu fünf Mrd. Euro auszugeben. Erst vor wenigen Tagen hatte der Konzern eine Kapitalerhöhung abgeschlossen, die ihm mehr als vier Milliarden Euro einbrachte. Mit dem Geld will VW die im vergangenen Jahr beschlossene Übernahme des Sportwagenherstellers Porsche finanzieren.
Für die kommenden Jahre hat sich Volkswagen ohnehin ein strammes Programm vorgenommen. Die Wolfsburger wollen bis spätestens 2018 Toyota als weltgrößten Autobauer ablösen. Derzeit ist VW hinter Toyota und dem US-Autobauer General Motors die Nummer drei. Der VW-Absatz soll sich auf rund zehn Millionen Fahrzeuge jährlich erhöhen, auch die Ertragskraft soll steigen.
Im vergangenen Jahr hatte die weltweite Wirtschaftskrise auch bei Volkswagen Spuren hinterlassen. Der Konzern schrieb im Gegensatz zu anderen Autobauern zwar keine roten Zahlen. Der Gewinn brach jedoch im Vergleich zum Vorjahr um fast 81 Prozent auf 911 Millionen Euro ein, auch der Umsatz sank deutlich.
An den Depots der VW-Aktionäre ging dieser Spuk bislang vorüber. Seit der letzten Hauptversammlung legte die VW-Aktie rund 40 Prozent zu, eine ordentliche Dividende für 2008 von 1,99 Euro je Vorzugsaktie gab es obendrauf. Nach der diesjährigen Hauptversammlung will Volkswagen trotz des scharfen Gewinneinbruchs eine Dividende von 1,66 Euro je Anteilsschein zahlen. Zum aktuellen Kurs von rund 75 Euro können Anleger damit eine Dividendenrendite von 2,2 Prozent einstreichen.
Quelle: ntv.de, nne/AFP