Wirtschaft

Verschärfung der Inflation droht Venezuela wertet Währung ab

Venezuela hat seine Landeswährung Bolivar zum Dollar kräftig abgewertet.

Venezuela hat seine Landeswährung Bolivar zum Dollar kräftig abgewertet.

(Foto: picture alliance / dpa)

Venezuela leidet seit zwölf Monaten an der höchsten Inflation in Südamerika. Um der Herr zu werden hat die Regierung eine Abwertung der Landeswährung beschlossen. Damit können Schulden an heimische Gläubiger leichter zurück gezahlt werden.

Venezuelas Regierung hat eine Abwertung der Landeswährung um fast ein Drittel beschlossen. Statt bisher 4,30 würden ab Mittwoch 6,30 Bolívar für einen US-Dollar gezahlt, sagte Planungs- und Finanzminister Jorge Giordani bei einer Pressekonferenz in Caracas. Das entspricht einer Abwertung um 31,75 Prozent. Laut Giordani hatte der sozialistische Staatschef Hugo Chávez den Schritt angeordnet, um "die Ausgaben zu minimieren und die Ergebnisse zu maximieren".

Eine Abwertung hat für den Staat den Vorteil, dass er seine Schulden bei heimischen Gläubigern leichter zurückzahlen kann. Schließlich werden die Öl-Exporte - Haupt-Einnahmequelle des Landes - in US-Dollar abgerechnet. Gleichzeitig droht bei der Abwertung eine Verschärfung der Inflation, die mit weit über 20 Prozent bereits jetzt die höchste des Kontinents ist. Zentralbank-Präsident Nelson Merentes teilte mit, dass die Regierung auch das Wechselkurssystem SITME einstelle.

Behörde soll Währungssystem optimieren

Giordani gab zudem die Schaffung einer Behörde zur Optimierung des Währungssystems bekannt, an der sich die Zentralbank sowie die Ministerien für Finanzen sowie Bergbau und Öl beteiligen. Öl und Bergbau sind Venezuelas wichtigste Quellen für ausländische Devisen. Die neue Behörde solle zur Verringerung der Inflation und zu einem ausgeglichenen Devisenfluss beitragen, hieß es.

Venezuelas krebskranker Staatschef Chávez hält sich seit zwei Monaten zur medizinischen Behandlung in einem Krankenhaus in Kubas Hauptstadt Havanna auf.

Quelle: ntv.de, Reuters/AFP

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