Stabiles Konsumklima Verbraucher sind zuversichtlich
27.03.2013, 08:40 Uhr
Das Konsumklima stabilisiert sich
(Foto: picture alliance / dpa)
Der Aufwärtstrend bei der Verbraucherstimmung in Deutschland kommt auf hohem Niveau zum Erliegen. Die verfahrene politische Lage nach den Wahlen in Italien hat die Euro-Krise zwar wieder zurück in den Schlagzeilen gebracht, doch die Stimmung der deutschen Verbraucher beeinträchtigt das kaum.
Angesichts der Eurokrise blicken die deutschen Verbraucher mit gespaltenen Gefühlen in die Zukunft. Die Konjunkturerwartung lege zwar leicht zu, Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung ließen aber geringfügig nach, teilte das Marktforschungsunternehmen GfK mit. Der von der GfK gemessene Konsumklima-Index liegt für April wie im März bei 5,9 Punkten. Ob diese stabile Entwicklung sich fortsetze, sei offen. "Die aktuellen Ereignisse um Zypern könnten das Vertrauen der Verbraucher jedoch beschädigen und zu einer Belastung für das Konsumklima werden."
Dass die Verbraucher mit einer weiteren Verbesserung der Konjunktur rechneten, zeige eine "gewisse Gelassenheit der Konsumenten" gegenüber der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland", erklärte die GfK. Die Rezession in der Eurozone und "das drohende Wiederaufflackern der Schuldenkrise" beeinträchtigen die Konjunkturstimmung bislang nicht.
Die Konjunkturerwartung legte demnach im März das dritte Mal in Folge zu und kletterte um 3,1 Zähler auf 0,6 Punkte. Damit überschritt dieser Indikator erstmals seit Juni 2012 die Nulllinie - den langjährigen Durchschnitt der Konjunkturstimmung.
Die Einkommenserwartung sank um 2,4 Punkte auf 29,4 Zähler, sie liegt laut GfK aber weiter auf hohem Niveau. Die Anschaffungsneigung büßte "minimale" 0,8 Zähler ein und liege nun bei 36,2 Punkten.
Die Ergebnisse der GfK beruhen auf monatlichen Befragungen von rund 2000 Verbrauchern. Mögliche Auswirkungen der Zypern-Krise werden dem Marktforschungsinstitut zufolge erst in der April-Erhebung sichtbar.
"Die italienische Wahl hat das Vertrauen der deutschen Konsumenten nicht erschüttert. Der Konsum dürfte eine stabile Größe für das Wirtschaftswachstum bleiben", sagte Christian Schulz von der Berenberg Bank. "Der Arbeitsmarkt ist stabil, die Lohnszeigerungen sind ordentlich, die Inflation niedrig. Deshalb können viele Haushalte mehr ausgeben. Es bleibt aber abzuwarten, ob die Zypern-Krise nicht doch noch durchschlägt und für Verunsicherung sorgt."
"Nach der Abwärtsbewegung in der zweiten Jahreshälfte 2012 zeichnet sich nun eine Stabilisierung des Konsumklimas ab", so Jürgen Michels von der Citigroup. "Das steht im Kontrast zu dem, was wir in den anderen Euroländern sehen. Trotz der geringeren Exportaussichten hat sich die Nachfrage in Deutschland verbessert. Aber der sehr stabile Arbeitsmarkt und die zunehmenden Lohnzuwächse stützen den Konsum. Wir werden in diesem Jahr einen positiven Wachstumsbeitrag vom privaten Verbrauch sehen."
Quelle: ntv.de, jga/AFP