Wirtschaft

Keine U-Bahnen und Busse Verdi bestreikt Berlins Nahverkehr

Auch hier am Bahnhof Zoo ging nichts mehr.

Auch hier am Bahnhof Zoo ging nichts mehr.

(Foto: dpa)

Große Teile des Berliner Nahverkehrs werden von einem Warnstreik lahmgelegt. Busse sowie Straßen- und U-Bahnen der Berliner Verkehrsbetriebe bleiben in den Depots. Die BVG-Linien bilden zusammen mit der S-Bahn das Rückgrat des Berliner Nahverkehrs. Die Berliner und ihre Gäste bleiben gelassen.

Ein 15-stündiger Streik bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) hat den öffentlichen Nahverkehr in der Hauptstadt in weiten Teilen zum Erliegen gebracht. Wie eine Unternehmenssprecherin bestätigte, fiel der gesamte U-Bahn-Verkehr und nahezu der komplette Busverkehr von 04.00 bis 19.00 Uhr aus. Die Gewerkschaft Verdi schloss weitere Arbeitsausstände nicht aus.

Nach Angaben der BVG-Sprecherin fuhren lediglich private Busanbieter in Berlins Randgebieten und eine Buslinie zum Flughafen. Die Gewerkschaft Verdi hatte zu dem Warnstreik aufgerufen. An ihm beteiligten sich etwa 5000 BVG-Mitarbeiter, teilte die BVG mit.

Die Fahrzeuge blieben in den Depots der BVG.

Die Fahrzeuge blieben in den Depots der BVG.

(Foto: Reuters)

Ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi nannte die Stimmung unter den Streikenden "kampflustig und kampfstark". Der Streik sei "hervorragend vorbereitet" worden und "gut strukturiert" abgelaufen. Es habe keine Streikbrecher-Aktivitäten gegeben. Der Arbeitgeber habe die "Kampflust" der BVG-Mitarbeiter offenbar unterschätzt, sagte er. "Vieles deutet darauf hin, dass sich ein Konflikt entwickelt." Dieser könnte weitere Streiks im Nahverkehr zur Folge haben, warnte der Gewerkschaftssprecher.

Polizei empfiehlt das Fahrrad

Berliner und Gäste der Stadt reagierten gelassen auf den Totalausfall. Viele stiegen auf die S-Bahn um oder gingen zu Fuß. Die Polizei bestätigte, dass es zu keinen Zwischenfällen wegen des Streiks kam. Sie riet, die milderen Temperaturen zu nutzen und mit dem Fahrrad zu fahren.

Der Streik fand am vorletzten Tag der Berlinale-Filmfestspiele statt. Außerdem erwartete der Berliner Fußballklub Hertha BSC im ausverkauften Olympiastadion die Mannschaft von Borussia Dortmund. Nach BVG-Angaben nutzen in der Regel rund 1,8 Millionen Menschen an einem Samstag die U-Bahn.

Die Gewerkschaft Verdi reagierte mit dem Streik auf das Angebot der BVG, die Löhne über eine Laufzeit von drei Jahren um 4,9 Prozent zu steigern. Dieses Angebot hält Verdi für zu gering. Am Montag sollen die Verhandlungen zwischen Arbeitgeber und Gewerkschaft fortgesetzt werden. 2008 hatten BVG-Mitarbeiter rund zwei Wochen gestreikt und damit den Verkehr in Berlin lahmgelegt.

Quelle: ntv.de, rts

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