Wirtschaft

Milliarden für die Opfer Vergleich im Madoff-Fall

Im Fall des Milliardenbetrügers Bernard Madoff erzielen Staatsanwaltschaft und Treuhänder den bisher größten Erfolg für die Opfer. Sie erhalten rund 7,2 Mrd. US-Dollar aus dem Nachlass eines Investors, der über Jahrzehnte von den Madoff-Machenschaften massiv profitiert hat.

Ein Jahr nach der Aufdeckung der Betrügereien des Bernard Madoff kommen die Entschädigungen voran.

Ein Jahr nach der Aufdeckung der Betrügereien des Bernard Madoff kommen die Entschädigungen voran.

(Foto: REUTERS)

Die Opfer des Milliardenbetrügers Bernard Madoff dürfen auf eine milliardenschwere Entschädigung hoffen. Die Witwe von Jeffry Picower, der große Summen in Madoffs Schneeballsystem investiert hatte, einigte sich mit dem Madoff-Insolvenzverwalter Irving Picard und der Staatsanwaltschaft von Manhattan auf die Rückzahlung von insgesamt 7,2 Mrd. US-Dollar. Dies teilte der Treuhänder Irving Picard mit.

Picard, der sich seit Monaten bemüht, das durch den Mega-Betrug verschollene Geld aufzutreiben, hat damit bislang rund 10 Mrd. Dollar eingesammelt, um die Opfer von Madoff zu entschädigen. Die tatsächliche Schadenssumme für die Opfer liegt nach Schätzungen bei etwa die 20 Mrd. Dollar. Inklusive der vermeintlichen Gewinne aus den Investitionen, die den Opfern von Madoff vorgegaukelt wurden, sowie Zinsen, verloren die Anleger geschätzt rund 65 Mrd. US-Dollar, hieß es beim Prozess gegen Madoff. Picard bezeichnete den jüngsten Erfolg als einen Vergleich, dessen Bedeutung nicht überbewertet werden könne.

Jeffry Picower, der vergangenes Jahr verstarb, war vorgeworfen worden, mit Hilfe von Madoffs Schneeballsystem die Anleger um insgesamt 7,2 Mrd. Dollar betrogen zu haben. David Sheehan, Anwalt des Madoff-Insolvenzverwalters, lobte das Verhalten von Barbara Picower, die jeden Cent, den sie von Madoff erhalten habe, zurückzahle. Der Milliardär Picower war im vergangenen Jahr nach einer Herzattacke in seinem Pool ertrunken.

Madoff war im Dezember 2008 festgenommen worden. Inzwischen wurde er zu 150 Jahren Haft verurteilt. Im Prozess hatte er gestanden, die ihm anvertrauten Summen niemals angelegt zu haben. Zu seinen Opfern zählten Banken, Privatleute und Wohltätigkeitsorganisationen. Am Jahrestag der Enthüllungen über seinen Vater wurde vor wenigen Tagen Mark Madoff tot in seinem Appartement aufgefunden. Die Polizei geht davon aus, dass sich der ältere der beiden Madoff-Söhne selbst umgebracht hat.

Quelle: ntv.de, sla/dpa/DJ

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