Milliardenschwerer Deal Verizon will Tochter kaufen
25.04.2013, 07:39 Uhr
Dan Mead, Chef von Verizon Wireless.
(Foto: REUTERS)
Verizon Communications möchte den Mobilfunkanbieter Verizon Wireless schlucken. Dafür will sich der Konzern mit dem bisherigen Partner Vodafone gütlich einigen – ist aber auch auf eine feindliche Übernahme eingestellt.
Der US-Telekommunikationsmarkt steht möglicherweise vor einer 100 Milliarden Dollar schweren Übernahmeschlacht um Verizon Wireless. Die Muttergesellschaft Verizon Communications will den Mobilfunkanbieter offenbar komplett übernehmen und erwägt ein entsprechendes Angebot an den Partner Vodafone, der einen Anteil von 45 Prozent hält. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters und berief sich dabei auf zwei mit der Sache vertraute Personen.
Demnach hat Verizon Banken- und Rechtsexperten beauftragt, eine Offerte vorzubereiten. Noch liege ein Vorschlag von Verizon nicht auf dem Tisch, hieß es. Der Konzern, der bereits 55 Prozent an Verizon Wireless hält, sei auch auf eine feindliche Übernahme eingestellt.
Verizon-Sprecher Bob Varettoni lehnte eine Stellungnahme ab. Er verwies aber eine frühere Erklärung, wonach der Konzern daran interessiert ist, Vodafone Anteile am US-Marktführer für mobile Kommunikation abzukaufen. Bei Verizon Wireless und Vodafone war niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.
Verizon will den Informanten zufolge das 100-Milliarden-Angebot je zur Hälfte mit Bankkrediten und eigenen Aktien finanzieren. Dem Konzern kämen dabei die derzeit niedrigen Zinsen und der hohe Kurs der eigenen Aktien zugute, hieß es. Das Führungsgremium dürfte die geplante Übernahme auf seiner nächsten turnusmäßigen Sitzung in der kommenden Woche erörtern, die im Vorfeld der Hauptversammlung einberufen wurde. Es gebe aber keine Garantie, dass das britische Unternehmen an einem Deal interessiert sei oder es zu einer Offerte kommen werde, hieß es weiter.
Verizon Wireless trägt zu zwei Dritteln zur Marktkapitalisierung von Vodafone bei. Über das Joint Venture haben die Briten zudem Zugang zum boomenden US-Markt. Vodafone denkt aber im Zuge des von Firmenchef Vittorio Colao betriebenen Konzernumbaus über seinen Anteil an Verizon Wireless nach.
Quelle: ntv.de, jga/rts