Wirtschaft

Wie geschnitten Brot Verkaufsschlager Oberklasse

Zum Glück gibt es China und die USA: Diesen beiden Märkten verdanken die deutschen Premiumhersteller BMW, Mercedes-Benz und Audi ihr Wachstum im ersten Halbjahr. Der Heimatmarkt kommt dagegen nicht in Schwung - noch.

BMW macht's vor: Premium verkauft sich gut.

BMW macht's vor: Premium verkauft sich gut.

(Foto: picture-alliance/ ZB)

Gute Geschäfte in den weltgrößten Automärkten China und USA haben den deutschen Oberklasse-Herstellern überraschend große Absatzzuwächse beschert. BMW verkaufte im ersten Halbjahr 2010 weltweit 585.755 Fahrzeuge seiner weiß-blauen Kernmarke, das sind 14 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Damit lagen die Münchner vor Daimler mit 556.700 ausgelieferten Mercedes-Pkw (plus 15 Prozent) und Audi mit 554.950 Wagen (plus 19 Prozent). "Die Automobilmärkte erholen sich teilweise deutlich schneller als angenommen", sagte BMW-Vertriebsvorstand Ian Robertson.

Sein Kollege Peter Schwarzenbauer von Audi äußerte sich ähnlich: "Das erste Halbjahr ist vor allem in den europäischen Märkten und den USA deutlich besser gelaufen, als wir erwartet hatten." Einziger Wermutstropfen ist der deutsche Markt, der im Vergleich zum Vorjahr, als die Abwrackprämie die Autokäufer in Scharen in die Verkaufsräume zog, kräftig schrumpfte. Bei Mercedes und Audi sackten in den ersten sechs Monaten die Absatzzahlen im Heimatmarkt um 6,5 beziehungsweise 5 Prozent ab, während die Marke BMW ein Plus von 1 Prozent verbuchte. Allerdings wurden in diesem Zeitraum 15 Prozent weniger Mini aus dem Hause BMW neu zugelassen, wogegen Daimlers Kleinwagen Smart, der in vielen Regionen ein Ladenhüter ist, zumindest in Deutschland einen leichten Zuwachs von einem Prozent aufwies.

Optimismus wächst

In China waren die teuren Limousinen der deutschen Premiumhersteller in den ersten sechs Monaten weiter sehr gefragt. BMW und Mercedes verdoppelten die Verkaufszahlen. Audi, unter den drei Konkurrenten mit Abstand führend im weltgrößten Automarkt, legte beim Absatz um knapp zwei Drittel zu. Das Geschäft in den USA, das in der Krise lange brach gelegen hatte, zog im ersten Halbjahr überraschend stark an. Alle drei Marken fuhren kräftige Zuwächse ein. Audi-Vertriebschef Schwarzenbauer bekräftigte, sein Unternehmen werde in diesem Jahr zum ersten Mal mehr als 100.000 Fahrzeuge in dem weltweit zweitgrößten Automarkt verkaufen. Zum Vergleich: Der BMW-Konzern, der in den USA vor der Konkurrenz liegt, lieferte schon in den ersten sechs Monaten gut 100.600 Wagen seiner Kernmarke dort aus.

Für das Gesamtjahr wächst bei den Herstellern nach und nach der Optimismus: Audi bekräftigte, wieder die Millionenmarke beim Absatz zu überspringen, was bisher nur im Rekordjahr 2008 gelungen war. Wieviel mehr die Ingolstädter schaffen wollen, lassen sie noch offen. BMW will erst Anfang August verraten, welchen Zuwachs sich die Münchner zutrauen, spricht aber bereits von einem weiteren Aufwärtstrend in der zweiten Jahreshälfte.

Quelle: ntv.de, rts

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