Wirtschaft

Airlines für 2010 pessimistisch Verluste werden andauern

Die sich wahrscheinlich erholende Weltwirtschaft wird die internationalen Fluggesellschaften nicht aus ihrer Misere befreien können. Auch für 2010 rechnet der Branchenverband IATA mit Verlusten. Grund sind die drastisch gesunkenen Margen bei den Passagieren. Problematisch bleibt auch die Business-Class.

Viel los am Himmel: Die Fluggesellschafteb rechnen mit steigender Nachfrage, was sich aber nicht in höheren Gewinnen niederschlagen soll.

Viel los am Himmel: Die Fluggesellschafteb rechnen mit steigender Nachfrage, was sich aber nicht in höheren Gewinnen niederschlagen soll.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Den Fluggesellschaften steht nach Einschätzung ihres Dachverbands IATA angesichts steigender Kerosinpreise und stagnierender Erlöse ein weiteres verlustreiches Jahr bevor. Zwar dürfte sich die Nachfrage im Passagier- und Frachtverkehr dank der wieder anziehenden Konjunktur erholen. Dennoch würden die Fluggesellschaften 2010 weltweit voraussichtlich einen Verlust von 5,6 Milliarden Dollar einfliegen, teilte die IATA mit. Das ist deutlich mehr als die zuletzt erwarteten 3,8 Milliarden Dollar aber die Hälfte des für das laufende Jahr erwarteten Verlusts von elf Milliarden Dollar.

"Das Schlimmste liegt wahrscheinlich hinter uns", sagte IATA-Chef Giovanni Bisignani. Es gebe erste Anzeichen für eine Besserung. Dem Verband gehören weltweit 230 Airlines an, darunter Lufthansa, Cathay Pacific, Emirates und United Airlines.

Mehr Fahrgäste, geringere Erlöse

Durch die steigende Ausgabefreudigkeit der Kunden dürfte die Zahl der Fluggäste im kommenden Jahr um 4,5 Prozent steigen und damit wieder den Rekordwert aus 2007 erreichen. Allerdings bleibt davon wenig in den Kassen der Airlines. "Die Durchschnittserlöse im Passagierverkehr dürften sich von ihren außergewöhnlichen Tiefständen nicht erholen", erklärte die IATA. Im laufenden Jahr waren die Erlöse hier um zwölf Prozent zurückgegangen, weil vor allem Geschäftsreisende bei teuren Flugreisen knauserten und lieber in der Holzklasse Platz nahmen.

Auch steigende Ölpreise dürften den Fluggesellschaften im kommenden Jahr zu schaffen machen. Der Verband rechnet mit einem durchschnittlichen Ölpreis von 75 Dollar je Barrel nach 61,8 Dollar im laufenden Jahr. Damit dürfte gut ein Viertel der operativen Ausgaben der Airlines auf Treibstoff entfallen.

Höchste Verluste in Europa

Die größten Verluste dürften im kommenden Jahr die europäischen Fluggesellschaften einfliegen - hier rechnet die IATA mit einem Minus von 2,5 Milliarden Dollar. Die Konkurrenz in Nordamerika dürfte ihre Verluste durch Kostensenkungen infolge von geringeren Kapazitäten auf zwei Milliarden Dollar reduzieren, die Fluggesellschaften aus dem asiatisch-pazifischen Raum auf 700 Millionen Dollar. Schwarze Zahlen schreiben 2010 demzufolge wohl einzig die Airlines aus Lateinamerika, für die die IATA mit einem Gewinn von 100 Millionen Dollar rechnet. Sie profitieren von der Wirtschaftskraft einiger Länder in Südamerika.

Quelle: ntv.de, mme/rts

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