"Nichts Entlastendes" für Gribkowsky Vermögen beschlagnahmt
11.02.2011, 03:21 UhrDer Ex-BayernLB-Banker Gribkowsky soll Schmiergeld bekommen haben, für einen Deal mit der Formel 1. Die Staatsanwaltschaft berichtet nun, das Vermögen des ehemaligen Vorstandsmitglieds sei beschlagnahmt. "Entlastendes" habe sich bei den Ermittlungen bislang nicht ergeben.
Die Münchner Staatsanwaltschaft hat das Vermögen des inhaftierten früheren BayernLB-Vorstands Gerhard Gribkowsky beschlagnahmt, meldet die "Süddeutsche Zeitung". Mit Hilfe der österreichischen Behörden sei es gelungen, das Vermögen im Wert von mehr als 20 Millionen Euro sicherzustellen, berichtete Generalstaatsanwalt Christoph Strötz dem Bayerischen Landtag. Die Parlamentarische Kontrollkommission für die BayernLB hatte die Ermittlungsbehörde um Auskunft über den Stand des Verfahrens gegen Gribkowsky gebeten. Strötz kam daraufhin in den Landtag und erstattete Bericht.
Der Generalstaatsanwalt sagte, die österreichischen Behörden seien sehr kooperativ gewesen. Es sei gelungen, Gribkowskys Vermögen sehr schnell zu beschlagnahmen. Über seine österreichische Privatstiftung "Sonnenschein" hatte der ehemalige BayernLB-Vorstand vor allem in Immobilien in Berlin und in Wertpapiere investiert. Das Vermögen stamme aus der Formel 1.
Veruntreuung und Steuerhinterziehung
Nachdem die BayernLB ihren früheren Anteil an der Rennserie verkauft hatte, seien über zwei Firmen auf Mauritius und in der Karibik 50 Millionen Dollar an Gribkowsky geflossen. Das Geld habe der Manager dann, abzüglich eher moderater österreichischer Steuern, in seiner Stiftung angelegt.
Die Staatsanwaltschaft vermutet, dies sei Schmiergeld dafür gewesen, dass die Landesbank den Formel 1-Anteil unter Wert verkauft habe. Neben Bestechlichkeit werfen die Strafverfolger Gribkowsky zudem Veruntreuung von Vermögen der BayernLB und Steuerhinterziehung in Deutschland vor. Generalstaatsanwalt Strötz teilte dem Landtag außerdem mit, bei den Untersuchungen habe sich bisher "nichts Entlastendes" für Gribkowsky ergeben. Details über den Stand der Ermittlungen nannte Strötz nicht.
Quelle: ntv.de, dpa