Wirtschaft

1000 Beschäftigte legen Arbeit nieder Verdi bestreikt Flughäfen

An mehreren Flughäfen werden Flüge annuliert.

An mehreren Flughäfen werden Flüge annuliert.

(Foto: dpa)

Wer heute fliegen will, muss sich auf einiges gefasst machen. Das Sicherheitspersonal legt an großen deutschen Flughäfen die Arbeit nieder. Es dürfte etliche Verspätungen geben. Die Flughafenbetreiber erwischt es kalt.

Flugreisende müssen nach Verspätungen und Flugausfällen am Sonntag  auch zum Wochenstart mit Verspätungen rechnen. Die Gewerkschaft Verdi hat zu Warnstreiks im Sicherheitsdienst aufgerufen. Fast alle Flughäfen in Deutschland sind davon betroffen.

Begonnen hat der Ausstand an den Flughäfen Köln-Bonn, Düsseldorf, Stuttgart und Baden-Baden/Karlsruhe. Gegen 5 Uhr folgten dann die Beschäftigten in Hannover, Bremen und Berlin Schönefeld gefolgt von Tegel. An den Drehkreuzen Frankfurt und Hamburg wurde die Arbeit dann ab 6 Uhr niedergelegt. Bisher hätten etwa insgesamt 1000 Beschäftigte die Arbeit niedergelegt, sagte Verdi-Verhandlungsführer Andreas Sander.

Die Gewerkschaft hatte in der Nacht die Beschäftigten der privaten Sicherheitsdienstleister kurzfristig zu den Warnstreiks aufgerufen. Verdi will damit in den stockenden Tarifverhandlungen Druck machen. Die Verhandlungen mit dem Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW) über einen Manteltarifvertrag im Sicherheitsbereich Aviation für 15.000 Beschäftigte waren Mitte November gescheitert. Verdi fordert die Abschaffung befristeter Arbeitsverträge und einheitliche Arbeitsbedingungen.

Weitere Streiks möglich

Die Verhandlungen zwischen Verdi und dem BDSW sollen am 15. und 16. Januar 2013 in Berlin fortgesetzt werden. Verdi-Verhandlungsführer Sander sagte, dass bisher keine weiteren Streiks geplant sind. Auszuschließen seien Streiks aber nicht.

Wie stark der Flugverkehr von den Warnstreiks betroffen sein wird, ist noch nicht abzusehen. Verdi rechnet mit Verzögerungen. Am größten Flughafen Deutschlands gibt es bisher infolge des Streiks keinerlei Auswirkungen, wie ein Sprecher des Flughafenbetreibers Frankfurt sagte.

Bisher mehr als 80 Flüge wurden wegen der Nachwirkungen vom Sonntag gestrichen. Am zweiten Advent waren Hunderte Flüge wegen des Winterwetters ausgefallen. Flugreisende können sich über Verspätungen und Flugausfälle bei Flughäfen, Reiseveranstaltern oder Fluglinien informieren.

Verspätungen und Verzögerungen

"Es ist mit Verspätungen und Verzögerungen zu rechnen", sagte Verdi-Sprecher Christoph Schmitz. "Es geht darum, die Arbeitgeber zu treffen." Deshalb seien die Warnstreiks zum Teil erst kurzfristig angekündigt worden. Den Flughafen in Frankfurt (Main) erreichte die Nachricht von anstehenden Warnstreiks erst in der Nacht.

Quelle: ntv.de, DJ/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen