Massive Probleme in Südeuropa Vodafone spürt heftigen Gegenwind
21.05.2013, 11:38 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Der britische Mobilfunkriese Vodafone bekommt die Eurokrise immer stärker zu spüren. Insbesondere im Süden Europas läuft es nicht rund - die Konsumenten sparen. Eine Allianz mit dem Konkurrenten Verizon Wireless könnte Besserung bringen.
Schlechte Geschäfte in Italien und Spanien setzen dem Mobilfunker Vodafone immer stärker zu: Die Briten verbuchten im vierten Geschäftsquartal den größten Umsatzrückgang der Unternehmensgeschichte. Der Umsatz im Gesamtjahr zum 31. März ging um 4,2 Prozent auf 44,4 Mrd. Pfund (rund 53 Mrd. Euro) zurück.
"Wir haben heftigen Gegenwind von einer Kombination aus harten wirtschaftlichen Bedingungen besonders in Südeuropa und einem negativen europäischen Regulierungsumfeld", sagte Vodafone-Chef Vittorio Colao. Den weltweit Branchenzweiten zwingen besonders klamme Kunden in den Euro-Krisenländern Italien und Spanien in die Knie. Dort ist der Umsatz im Service-Segment zuletzt um 12,8 beziehungsweise 11,5 Prozent eingebrochen.
Der Umsatz im Gesamtjahr lag im Rahmen der Analystenerwartungen. Der operative Gewinn fiel um 3,1 Prozent auf 13,3 Mrd. Pfund und lag damit leicht über den Analystenschätzungen von 13,2 Mrd. Pfund. Im abgelaufenen Quartal sank der Umsatz um 4,2 Prozent. Im dritten Quartal hatten die Briten lediglich ein Minus von 2,6 Prozent hinnehmen müssen.
Die gesamte Branche bekommt derzeit die Folgen der Eurokrise zu spüren. Um sich besser zu positionieren, hatte Vodafone zuletzt eine Allianz mit der Deutschen Telekom geschmiedet: Die Briten wollen künftig in Deutschland das Turbo-Internet der Telekom nutzen.
Spekulationen ranken sich derzeit um Vodafones US-Joint-Venture Verizon Wireless. In der Branche wird vermutet, Vodafones Partner Verizon Communications könnte die Briten aus dem lukrativen Gemeinschaftsprojekt herausdrängen. Der Verkauf des 45-prozentigen Anteils könnte Vodafone 120 Mrd. US-Dollar einbringen. Colao sagte, er habe in der Sache keine Neuigkeiten zu berichten.
Quelle: ntv.de, rts