Genossen wachsen trotz Schuldenkrise Volksbanken halten das Niveau
12.03.2012, 12:57 UhrDie Eurokrise kann den Genossen nur wenig anhaben: Im vergangenen Geschäftsjahr haben die Volks- und Raiffeisenbanken gut verdient. Griechenland-Verluste haben die Genossenschaftsbanken bereits eingepreist: Sie hoffen, dass der Schuldenschnitt ein einmaliges Ereignis bleibt.

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Die 1121 deutschen Volks- und Raiffeisenbanken haben im vorigen Jahr trotz Schuldenkrise fast an ihre Rekordgewinne von 2010 angeknüpft. Der Jahresüberschuss nach Steuern lag kumuliert bei 3,0 Mrd. Euro und damit nur knapp unter dem Höchststand von 3,2 Mrd. Euro aus dem Jahr davor, wie der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) mitteilte. "Die Kreditgenossen haben im Jahr 2011 wieder ein hervorragendes Ergebnis erzielt", sagte BVR-Präsident Uwe Fröhlich. Das Kreditvolumen stieg um 4,5 Prozent auf 425 Mrd. Euro und die Marktanteile bei Firmenkunden kletterten um gut einen Punkt auf 29 Prozent.
Für das laufende Jahr rechnet der BVR mit "einem soliden Ergebnis auf hohem Niveau und einem weiteren Ausbau der Marktanteile". Anzeichen für eine Kreditklemme sieht Fröhlich nicht. Zum Schuldenschnitt in Griechenland sagte der BVR-Chef, dass die Genossenschaftsbanken die Entwicklungen bereits angemessen in ihren Jahresabschlüssen für 2011 berücksichtigt hätten. Die Beteiligung der privaten Gläubiger dürfe keine Blaupause für die Zukunft sein. Die Politik müsse zu ihrem Versprechen stehen, dass so etwas nicht wieder geschehe, betonte Fröhlich.
Die Kundeneinlagen der Volks- und Raiffeisenbanken sind 2011 um 3,4 Prozent auf 524 Mrd. Euro gewachsen. Mittlerweile sei jeder fünfte Bundesbürger Mitglied einer Volksbank, Raiffeisenbank, Sparda-Bank, PSD Bank oder eines genossenschaftlichen Spezialinstitutes. Genossenschaftsbanken beschäftigen rund 160.000 Mitarbeitern in circa 13.350 Bankstellen in Deutschland. Die durchschnittliche Bilanzsumme je Institut liegt jetzt bei knapp 651 Millionen Euro.
Quelle: ntv.de, DJ/rts