Wirtschaft

Ungeachtet des Verkaufsrekords Volkswagen überdreht nicht

Auch mit einem neuen Absatzrekord im Rücken will VW-Chef Winterkorn nicht übermütig werden. Auch Konkurrent Toyota bleibe in seiner Entwicklung nicht stehen und müsse weiterhin ernst genommen werden.

Der erste Schritt zur Aufholjagd auf Toyota ist geglückt. Aber es müssen weitere Schritte folgen, so VW-Chef Winterkorn.

Der erste Schritt zur Aufholjagd auf Toyota ist geglückt. Aber es müssen weitere Schritte folgen, so VW-Chef Winterkorn.

(Foto: REUTERS)

VW-Chef Martin Winterkorn rechnet trotz eines neuen Absatzrekords nicht damit, Weltmarktführer Toyota schneller vom Thron stoßen zu können. "Auch Toyota wird nicht stehenbleiben", sagte Winterkorn am Rande einer VW-Veranstaltung im Vorfeld der Automesse in Detroit.

Der Rivale müsse ernst genommen werden, betonte der Konzernchef. Volkswagen will Toyota bis 2018 beim Absatz einholen und dann auch ähnlich profitabel sein wie sein japanisches Vorbild. Analysten hatten spekuliert, VW könne Toyota wegen der Rekordfahrt schneller an der Weltmarktspitze ablösen. 

Im abgelaufenen Jahr schlugen die Wolfsburger weltweit erstmals 7,14 Mio. Fahrzeuge los, eine Steigerung von 13,5 Prozent. Rivale Toyota rechnet nach früheren Angaben dank des florierenden Asiengeschäfts für das bis Ende März laufende Geschäftsjahr mit einem konzernweiten Absatz von 7,41 Mio. Einheiten. Die Japaner waren vor einem Jahr wegen einer beispiellosen Rückrufaktion aus dem Tritt gekommen, haben sich inzwischen aber wieder gefangen.

"Ein bisschen besser als 2010"

Winterkorn sagte, Volkswagen werde den Absatz im laufenden Jahr weiter steigern. Auf die Frage, wie sich der Konzern schlagen werde, sagte er: "Ich hoffe, noch ein bisschen besser als 2010." Der Weltmarkt werde vermutlich auf 62 bis 63 Mio. Einheiten von 59 Mio. im vergangen Jahr steigen. Das Wachstum dürfte wie im abgelaufenen Jahr vor allem aus China und Brasilien kommen, wo die Autonachfrage nach wie vor hoch ist.

Weiter steigende Verkaufszahlen erhofft sich Europas größter Autobauer zudem in den USA, wo der Konzern demnächst in Chattanooga im Bundesstaat Tennessee ein neues Werk eröffnet. Dort soll der neue US-Passat vom Band rollen, ein auf Basis des gleichnamigen europäischen Modells speziell für den amerikanischen Markt entwickelter Familienwagen. Das Auto ist deutlich größer als der klassische Passat und soll rund 20.000 US-Dollar kosten, deutlich weniger als sein Vorgänger. Das neue US-Modell soll auf der am Montag in Detroit beginnenden Automesse erstmals einem größeren Publikum vorgestellt werden.

Detroiter Automesse beginnt

In Detroit beginnt heute die wichtigste Automesse der USA. Auf dem zweiwöchigen Branchentreff werden die drei großen US-Autobauer General Motors (GM), Ford und Chrysler keine zwei Jahre nach ihrer Beinahe-Pleite ihre Wiederauferstehung feiern. Die Konzerne waren mit Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise in heftige Probleme geraten. GM und Chrysler mussten Insolvenz anmelden und konnten nur mit Milliardenhilfen des Staates gerettet werden.

Auf der Detroiter Automesse im vergangenen Jahr spielten die US-Autobauer daher kaum eine Rolle. Mittlerweile haben sie sich wieder erholt und stellen auf der Messe nun auch eine Reihe neuer Modelle vor - vor allem kleine und vergleichsweise umweltfreundliche Wagen.

Quelle: ntv.de, rts/AFP

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