Spotanalyse Volkswirte zur deutschen Produktion
08.04.2010, 12:36 UhrDie Produktion in den deutschen Unternehmen kommt einfach nicht in Schwung. Der Ausstoß in Industrie, Bau- und Energiewirtschaft stagniert im Februar im Vergleich zum Vormonat, wie das Bundeswirtschaftsministerium mitteilte. Es korrigierte zudem noch den im Januar erzielten Zuwachs von 0,6 auf 0,1 Prozent nach unten. Die 43 von Reuters befragten Analysten hatten mit einem Plus von 0,6 Prozent gerechnet. Sie sagten in ersten Reaktionen:
Andreas Rees, Unicredit
"Die Industrie hat eine Verschnaufpause eingelegt. Ausgelöst hat sie eine schwache Binnennachfrage, wie der deutliche Rückgang der Konsumgüterproduktion signalisiert. Wir werden aber in den kommenden Monaten wegen des starken Exportgeschäfts wieder Zuwächse sehen. Darauf deuten auch die steigenden Exportaufträge hin. Positiv ist, dass sich das Baugewerbe von dem witterungsbedingten Einbruch im Januar leicht erholt hat.
Das Bruttoinlandsprodukt dürfte im ersten Quartal leicht zulegen. Im Frühjahr dürfte es dann zu einer kräftigen Belebung kommen, wenn die zu Jahresbeginn wegen des strengen Winters liegen gebliebenen Aufträge abgearbeitet werden."
Heinrich Bayer, Postbank
"Die Daten sind enttäuschend. Zu Jahresbeginn haben wir nur eine Stagnation gesehen, mit einem Dämpfer vom Bau. Das passt eigentlich nicht zum Konjunkturbild von anderen Daten wie den Aufträgen oder Stimmungsindikatoren wie dem Ifo-Index oder dem Einkaufsmanagerindex. Im ersten Quartal sollten wir beim BIP ein schwaches Wachstum sehen. Das ist nun mit einem Fragezeichen versehen. Ab März sollte es sich bessern. Es wird ein starkes zweites Quartal, es wird sicher das stärkste in diesem Jahr, vielleicht sogar auf lange Sicht. Im zweiten Halbjahr wird die Dynamik etwas abnehmen."
Klaus Schrüfer, SEB
"Die Zahlen sind schlechter als erwartet. Dennoch kann man damit rechnen, dass die Produktion weiter steigen wird. Eine Indikation dafür sind die positiven Zahlen bei den Auftragseingängen. Zudem hat das kalte Winterwetter stärker gedämpft als angenommen. Es spricht einiges dafür, dass wir nun eine sukzessive Erholung sehen."
Quelle: ntv.de