Wirtschaft

Drastischer Gewinneinbruch 2012 Wacker steckt in der Solarfalle

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Anlage zur Herstellung von Solarsilizium bei Wacker Chemie

(Foto: picture alliance / dpa)

Wacker Chemie kämpft mit dem Preisverfall in der Solarbranche. Der Spezialchemiekonzern kämpft mit sinkenden Margen und einem herben Gewinneinbruch im vergangenen Jahr. Zwar fällt das Schlussquartal besser aus als erwartet, der Ausblick enttäuscht jedoch am Markt. Zudem sollen die Investitionen gekürzt werden.

Wacker Chemie
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Der Spezialchemiekonzern Wacker blickt auf ein schwieriges Gesamtjahr zurück, das Schlussquartal macht aber Hoffnung. Im Schlussquartal 2012 stoppte der MDax-Konzern seinen Abwärtstrend - dank einträglicher Geschäfte mit herkömmlichen Chemieprodukten. So seien der Preisverfall für hochreines Silizium und Vorprodukte für die Solar- und Halbleiterindustrie einigermaßen ausgeglichen worden, teilte das Unternehmen mit.

Der Umsatz habe mit 1,02 Mrd. Euro auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums gelegen, das operative Ergebnis (Ebitda) mit 130 Mio. Euro den Vergleichswert um 17 Prozent übertroffen, teilte die auf Silizium- und Silikonchemie spezialisierte Wacker Chemie mit. Der Betriebsgewinn fiel deutlich höher aus als von Analysten erwartet.

Herber Gewinneinbruch

 Im Gesamtjahr musste das Unternehmen dennoch einen kräftigen Dämpfer hinnehmen. Bei einem Umsatzrückgang von sechs Prozent auf 4,63 Mrd. Euro sackte der Gewinn um zwei Drittel auf 107 Mio. Euro ab. "In unserem Polysiliziumgeschäft haben Preisdruck, hohe Lagerbestände und die schwierige finanzielle Situation vieler Marktteilnehmer im Jahr 2012 deutliche Spuren hinterlassen", erklärte Vorstandschef Rudolf Staudigl. "In den vergangenen Wochen gab es ermutigende Signale, die auf einen verstärkten Ausbau der Photovoltaik hindeuten, speziell in China und den USA. Das könnte sowohl den Absatz als auch die Preise für Solarsilizium positiv beeinflussen." Er warnte vor einem Handelsstreit zwischen China und Japan in der Solarbranche.

Der Abschwung im Photovoltaikgeschäft schlug sich zuletzt allerdings weiter in den Auftragsbüchern nieder. Im Schlussquartal habe das Unternehmen 55 Mio. Euro aus Kundenanzahlungen und Schadenersatz für stornierte Bestellungen vereinnahmt. Auch die Chiphersteller blieben eine schwierige Kundschaft. Die Rahmenbedingungen für die Wafer-Tochter Siltronic hätten sich in den ersten Wochen des Jahres nicht verbessert, hieß es.

Investitionen gekappt

Im laufenden Jahr will Wacker seine einst prächtige Rendite durch weniger Investitionen stärken. Der kostspielige Ausbau der Produktion sei weitgehend beendet, erklärte Finanzchef Joachim Rauhut. Die Investitionen würden auf etwa 550 Mio. Euro verglichen mit dem Vorjahr halbiert.

Die Quartalszahlen wurden von einem Händler als etwas besser als erwartet eingestuft. Der Ausblick falle aber weiter zurückhaltend aus. Die Aktie gab rund 1 Prozent ab.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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