Neue US-Verbraucherschutzbehörde Wall-Street-Kritikerin mischt mit
17.09.2010, 15:42 Uhr
An der Wall Street nicht sehr beliebt: Elizabeth Warren.
(Foto: REUTERS)
Die US-Verbraucherschutzbehörde gehört zu den Kernpunkten der amerikanischen Finanzmarktreform. An ihrem Aufbau darf nun die Wall-Street-Kritikerin Elizabeth Warren teilhaben. Leiten wird sie das Institut aber nicht.
Die bekannte Wall-Street-Kritikerin Elizabeth Warren baut die neue US-Behörde zum Schutz vor zu hohen Zins- und Kreditkartenkosten auf. Die Zeit der finanziellen Tricksereien sei vorüber, erklärte die Harvard-Professorin vor ihrer Ernennung durch US-Präsident Barack Obama.
Die Verbraucherschutzbehörde ist einer der Kernpunkte der in diesem Jahr beschlossenen Finanzmarktreform. Sie soll für die Interessen der Bankkunden eintreten und beispielsweise Vorgaben für Hypotheken und Kreditkarten erlassen. Neben dem Aufbau der sogenannten CFPB wird sie den Präsidenten bei der finanziellen Förderung des Mittelstands beraten.
Beraten, nicht leiten
Lange war erwartet worden, dass Warren auch Leiterin der Behörde wird. Mit ihrer Ernennung zur Beraterin umgeht Obama einen Machtkampf im Kongress. Die Republikanische Partei hatte entschiedenen Widerstand gegen die Nominierung der Juristin für den Chefposten signalisiert. Warren hat sich in der Finanzkrise vor allem mit harter Kritik an den Bankenhilfen profiliert und sich damit keine Freunde an der Wall Street gemacht.
Warren betonte am Freitag, sie habe dieselbe Idee für die Gestaltung des Verbraucherschutzes wie Obama. Das neue Gesetz biete die Chance, einen harten Sheriff aufzubauen und für eine echte Aufsicht über den Markt zu sorgen.
Quelle: ntv.de, rts