Fluglinie macht Piloten besseres Tarifangebot Warnstreiks bei Air Berlin abgeblasen
20.06.2013, 19:03 Uhr
Die Piloten bei Air Berlin haben ihren geplanten Warnstreik abgeblasen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Aufatmen bei Deutschlands Urlaubern: Die Piloten bei Air Berlin wollen nun doch nicht streiken, weil die Fluglinie ein neues Angebot im monatelangen Tarifstreit vorlegt. Die Gewerkschaft Cockpit hatte mit Warnstreiks gedroht – pünktlich zu Beginn der Sommerferien in vier Bundesländern.
Entwarnung zu Beginn der Sommerferienzeit: Die Piloten bei Air Berlin streiken doch nicht. Die Warnstreiks seien bis auf Weiteres abgesagt, teilte die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit mit. Air Berlin habe ein verbessertes Angebot für die Piloten vorgelegt.
"Wir sind guter Dinge, dass wir zu einem vernünftigen Ergebnis kommen", sagte ein Cockpit-Sprecher. Es sei eine "grundsätzliche Übereinkunft bei den Eckpunkten der Tarifrunde erzielt" worden, teilte Air Berlin mit. Die Tarifpartner würden in den kommenden Wochen die detaillierten Bestandteile der tariflichen Einigung festlegen.
Die Piloten-Gewerkschaft hatte zu Wochenbeginn mögliche Warnstreiks ab Mitte dieser Woche angekündigt. Cockpit wollte so auf Air Berlin Druck machen, nachdem Verhandlungen über einen Tarifvertrag für die Piloten seit Monaten erfolglos geblieben waren. Cockpit fordert für die Piloten Gehälter, wie sie auch bei anderen Fluggesellschaften bezahlt werden.
Die geplanten Warnstreiks hätten zu erheblichen Behinderungen für die Fluggäste führen können – und damit zu großen finanziellen Einbußen für Air Berlin. Denn heute beginnen in Brandenburg und Hamburg die Sommerferien sowie am Samstag in Mecklenburg-Vorpommern. In Berlin haben die Schüler schon seit Mittwoch frei.
Air Berlin steht unter erheblichem finanziellen Druck. Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft hatte die Geschäftsjahre 2008 bis 2011 stets mit einem Verlust abgeschlossen und flog 2012 nur knapp in die Gewinnzone. Im Februar verschärfte Air Berlin seinen Sparkurs. Der Konzern will bis Ende 2014 rund 450 Mio. Euro sparen und 900 Stellen abbauen - das ist ein Zehntel seiner Belegschaft.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa