Wirtschaft

Citigroup-Aktien zu billig Washington hält Anteil zurück

Die Citigroup verkauft ihre neuen Aktien mit einem deutlicheren Abschlag als erwartet. Die US-Großbank bietet ihre Anteile für 3,15 Dollar an, zehn Cent unter dem Preis, zu dem der Staat vor wenigen Monaten eingestiegen war. Die Regierung wird deshalb anders als ursprünglich geplant keine Dividendenpapiere parallel zur Kapitalerhöhung verkaufen.

Einst das größte US-Finanzinstitut: Citigroup.

Einst das größte US-Finanzinstitut: Citigroup.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Das Finanzministerium sei nicht bereit, mit Verlust zu verkaufen, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Regierung plane aber weiterhin, ihren Anteil von 34 Prozent an dem Institut in den nächsten sechs bis zwölf Monaten abzustoßen.

Bei einem Preis von 3,15 US-Dollar werde die Bank 17 Mrd. Dollar einnehmen, teilte die Citigroup weiter mit. Bei der Ankündigung hatte sie ein Ziel von 20 Mrd. US-Dollar genannt. Die Konkurrentin Wells Fargo hatte bei ihrer Kapitalerhöhung am Dienstag 12,25 Mrd. Aktien mit einem Rabatt von zwei Prozent verkauft. "Es gibt so viele große Aktienverkäufe diese Woche, dass die Investoren selektiver werden", sagte Aktienanalyst Joe Plevelich von Schneider Capital Management. "Wenn Citi die einzige Anbieterin diese Woche gewesen wäre, wäre das Interesse möglicherweise größer gewesen."

Der Preis von 3,15 US-Dollar liegt 20 Prozent unter dem Citi-Schlusskurs vor der Ankündigung der Kapitalerhöhung. Nachbörslich gab die Aktie am Mittwoch 2,6 Prozent auf 3,36 US-Dollar ab. Geschlossen hatte sie in einem schwächeren Umfeld mit einem Minus von 3,1 Prozent bei 3,45 US-Dollar.

Die Großbank bietet 5,4 Mrd. Aktien an. Dazu will sie 35 Mio. Wandelanteile mit einer Rendite von jährlich 7,5 Prozent verkaufen. Zusammen sei dies die größte Kapitalerhöhung in der Geschichte der US-Kapitalmärkte, erklärte die Bank. Darüber hinaus will die Citigroup ihren Mitarbeitern 1,7 Mrd. Aktien anbieten und möglicherweise im ersten Quartal noch einmal 3 Mrd. Vorzugsaktien auf den Markt werfen.

Mit dem frischen Geld will die Großbank wie Wells Fargo Staatshilfen zurückzahlen. Damit lösen sich die Institute zugleich aus dem Korsett, das der Staat beispielsweise für Bonuszahlungen an Manager geschnürt hat.

Quelle: ntv.de, rts

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