Schluss als Wirtschaftsweise Weder di Mauro geht zur UBS
03.02.2012, 11:53 Uhr
Beatrice Weder di Mauro
(Foto: dpa)
Der Chef der deutschen Wirtschaftsweisen, Franz, ist traurig, denn die Volkswirtin Weder di Mauro verlässt das von ihm geführte Gremium. Die 46-jährige Professorin erliegt dem Lockruf von Axel Weber und folgt dem Ex-Bundesbankchef zur Schweizer Bank UBS.
Bei den Wirtschaftsweisen wird ein Platz frei. Die Volkswirtin Beatrice Weder di Mauro hat ihren Abschied aus dem Sachverständigenrat für die Begutachtung der Wirtschaftlichen Entwicklung angekündigt. Die 46-Jährige folgt dem früheren Bundesbankpräsidenten Axel Weber zur Schweizer Großbank UBS. Dort ist sie für einen Platz im Verwaltungsrat nominiert.
Um Interessenkonflikte zu vermeiden, habe sie der Bundesregierung mitgeteilt, für die in wenigen Wochen anstehende neuerliche Berufung in den Sachverständigenrat nicht mehr zur Verfügung zu stehen, teilte ihr Lehrstuhl an der Mainzer Universität mit. Die UBS hatte zuvor angekündigt, dass Weder di Mauro bei der Generalversammlung der Bank im Mai in das Kontrollgremium der Bank gewählt werden soll. Weber holt sich damit für seinen eigenen Start an der Spitze des UBS-Verwaltungsrates weiteren Sachverstand. Weber soll ebenfalls im Mai - rund ein Jahr nach seinem Abschied von der Bundesbank - zum obersten Kontrolleur der mit Verlusten und Imageproblemen kämpfenden Bank werden.
Weder di Mauro ist seit 2004 Mitglied des Rates der Wirtschaftsweisen. "Ich habe rund acht Jahre lang mit großer Freude meine Tätigkeit im Sachverständigenrat ausgeübt", sagte die Professorin, die sowohl einen italienischen als auch einen Schweizer Pass hat. Sie wolle sich künftig Aufgaben widmen, die im Schnittbereich von Wissenschaft und Praxis liegen sowie einen direkten Bezug zur Wirtschaft haben. "Es war mir immer wichtig, auch nur den Anschein eines Konfliktes mit meiner Aufgabe im Sachverständigenrat zu vermeiden. Deshalb ziehe ich mich aus dem Rat zurück."
Der Chef der Wirtschaftsweisen, Wolfgang Franz, ist vom Ausscheiden von Beatrice Weder di Mauro aus dem Gremium überrascht worden. "Sie hat mich am Donnerstagabend darüber informiert, dass sie für eine Wiederberufung nicht zur Verfügung stehen kann", sagte Franz dem "Handelsblatt". "Wir bedauern das Ausscheiden von Weder di Mauro sehr - das ist ein Schlag ins Kontor." Sie sei nicht nur fachlich eine exzellente Unterstützung gewesen, sondern habe auch sehr zu einer harmonischen Zusammenarbeit beigetragen.
Quelle: ntv.de, wne/dpa