Kurz vor der Ferienzeit Weg frei für Streiks bei LTU
17.06.2009, 17:25 UhrIm Tarifkonflikt um die 1500 Flugbegleiter der Air-Berlin-Tochter LTU haben sich die Mitglieder der Gewerkschaft Verdi klar für einen Streik ausgesprochen. In einer Urabstimmung votierten 96,1 Prozent für einen Arbeitskampf.
Im Tarifkonflikt um die 1500 Flugbegleiter der Air-Berlin-Tochter LTU haben sich die Mitglieder der Gewerkschaft Verdi klar für einen Streik ausgesprochen. In einer Urabstimmung votierten 96,1 Prozent für einen Arbeitskampf.
Nach Angaben der Gewerkschaft ist ein Streik damit "jederzeit möglich", eine Entscheidung gebe es aber noch nicht. Verdi ließ offen, wie viele LTU-Flugbegleiter bei ihr Mitglied sind. Ein Sprecher sagte lediglich, der Organisationsgrad sei hoch.
Air Berlin wies darauf hin, dass die Tarifverhandlungen fortgesetzt würden. Bereits für diesen Freitag sei ein neuer Termin vereinbart worden. "Wir bewegen uns aufeinander zu", sagte eine Unternehmenssprecherin.
Kernpunkt der Auseinandersetzung zwischen Arbeitgebern und der Gewerkschaft ist die künftige Gestaltung der Einkommen der LTU-Beschäftigten unter dem Dach von Air Berlin. Daneben geht es um den Fortbestand bisheriger Regelungen zur Altersversorgung und zum Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen bis Ende 2010. Bei der LTU sind rund 1500 Flugbegleiter beschäftigt. Insgesamt hat Air Berlin rund 8100 Mitarbeiter.
"Erster Schritt in die richtige Richtung"
Wie Verdi mitteilte, hat Air Berlin zwar bereits ein Eckpunkte-Papier zur künftigen Gestaltung der Gehälter der LTU-Mitarbeiter unterzeichnet, in dem es unter anderem um eine Verlängerung bisheriger Gehaltsstrukturen über 2012 hinaus geht. Dabei handle es sich jedoch lediglich um einen "ersten Schritt in die richtige Richtung", erklärte Verdi. Von einer Einigung im Tarifstreit seien die Streitparteien aber "noch weit entfernt".
Ein weiterer Aspekt der Auseinandersetzung ist laut Verdi eine Einigung auf eine Lohnerhöhung. Verdi fordert ein Plus von sechs Prozent. Die Arbeitgeber hatten bisher 3,6 Prozent angeboten.
Eine Air-Berlin-Sprecherin bezeichnete indes die Unterzeichung des Eckpunkte-Papiers zur künftigen Gestaltung der Löhne der LTU-Beschäftigten als "wichtiges Signal" auf dem Weg zu einer Einigung mit Verdi. Damit sei der Gewerkschaft Entgegenkommen signalisiert worden. "Wir sind deshalb zuversichtlich und wollen die Verhandlungen am Freitag konstruktiv weiterführen", sagte die Sprecherin.
Quelle: ntv.de, wne/dpa/AFP