"Bereit, Druck auszuüben" Weidmann warnt die Banken
13.10.2011, 06:59 Uhr
Wer braucht dringend mehr Polster?
(Foto: REUTERS)
Er gilt als einer der letzten Hardliner im Kreis der europäischen Währungshüter: In der Debatte um Gesundheit und Widerstandskraft der großen Geldhäuser legt Axel Webers Nachfolger an der Spitze der Bundesbank nun die Samthandschuhe ab.
Bundesbank-Präsident Jens Weidmann fordert eine entschlossene Krisenvorsorge in der Finanzbranche. "Letztlich muss man auch bereit sein, Druck auszuüben", sagte Weidmann der "Bild"-Zeitung. "Banken sollten aus eigener Kraft ihr Eigenkapital stärken" und im Notfall gestützt werden, erklärte er.
"Hier sind die einzelnen Staaten gefordert, wenn nötig können sie sich hierfür Mittel beim Rettungsschirm leihen." Die Mehrheit der Banken stehe heute besser da als vor der Finanzkrise 2008. Auch sei bei der Regulierung einiges geschehen. "Aber es bleibt noch viel zu tun", sagte Weidmann.
Die EU drängt derzeit darauf, dass die Banken ihr Eigenkapital deutlich aufstocken und damit Unsicherheiten über ihre Stabilität bei möglichen kräftigen Abschreibungen auf Staatsanleihen wegen der Euro-Schuldenkrise entkräften.
Die Frage, ob die Institute zu einem solchen Schritt gezwungen werden sollen, ist umstritten.
Quelle: ntv.de, rts